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Politik

USA verurteilen Nordkoreas Langstreckenraketen-Test

3. November 2022

Nach neuen Raketenversuchen Nordkoreas haben die USA ihren Beistand für Südkorea und Japan betont. Ein Manöver in der Region wird nun verlängert. Zugleich rief Washington das kommunistische Land zur Deeskalation auf.

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Das südkoreanische Fernsehen zeigt Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nach den jüngsten Raketentests
Das südkoreanische Fernsehen zeigt Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un nach den jüngsten Raketentests Bild: Lee Jin-man/AP/picture alliance

Das Engagement der USA für die Verteidigung Südkoreas und Japans bleibe "eisern", machte der Sprecher des Außenministeriums in Washington, Ned Price, deutlich. Mit Blick auf den mutmaßlichen Start einer Interkontinentalrakete (ICBM) durch Nordkorea wies er darauf hin, bei dem Abschuss handele es sich um eine "klare Verletzung mehrerer Resolutionen des UN-Sicherheitsrats". Die Aktion zeige, welche Gefahr die illegalen Programme für Massenvernichtungswaffen und ballistische Raketen Nordkoreas sowohl für dessen Nachbarn und die Region als auch für den internationalen Frieden und die Sicherheit darstellten. Price rief die Weltgemeinschaft dazu auf, die gegen Pjöngjang verhängten Sanktionen auch umzusetzen. Vom Nationalen Sicherheitsrat der USA hieß es, Präsident Joe Biden und sein Sicherheitsteam prüften die Lage in enger Abstimmung mit ihren Verbündeten und Partnern.

Gleichzeitig appellierte die US-Regierung an Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un, auf weitere Provokationen zu verzichten und sich auf einen Dialog einzulassen.

Mindestens sechs Raketen getestet

Der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte teilte mit, Nordkorea habe an diesem Donnerstag über den Tag verteilt sechs ballistische Raketen in Richtung offenes Meer abgeschossen, von denen die erste offenbar eine Interkontinentalrakete (ICBM) gewesen sei. Diese können mit einem nuklearen Sprengkopf ausgestattet werden. Der Test der mutmaßlichen ICBM sei vermutlich fehlgeschlagen, hieß es. Die Regierung in Tokio bestätigte nach anfänglicher Verwirrung wegen der Flugroute, dass diese Rakete über dem Japanischen Meer vom Radar verschwand.

Vor einem TV-Bildschirm in Seoul verfolgen Passanten den Bericht über den Start einer ballistischen Rakete vor der Ostküste Nordkoreas
Vor einem TV-Bildschirm in Seoul verfolgen Passanten den Bericht über den Start einer ballistischen Rakete vor der Ostküste Nordkoreas Bild: Heo Ran/REUTERS

Erst am Mittwoch hatte das Militär in Nordkorea an der Ost- und Westküste insgesamt mindestens 23 Raketen starten lassen und so die Spannungen erheblich verschärft. Nach Berichten aus Seoul überquerte eine der Raketen die De-Facto-Seegrenze zwischen Nord- und Südkorea. Das Geschoss sei 57 Kilometer östlich des Festlands ins Meer eingeschlagen, erklärte der Generalstab der südkoreanischen Streitkräfte in Seoul.

USA und Südkorea verlängern Manöver

Die nordkoreanischen Raketentests erfolgen parallel zu den bisher größten gemeinsamen Luftmanöver der USA und Südkoreas unter dem Namen "Vigilant Storm". An der Übung beteiligen sich Hunderte Kampfflugzeuge beider Länder. Als Folge der jüngsten Raketenversuche beschlossen die beiden Nationen nun, ihr am 31. Oktober begonnenes Manöver zu verlängern. 

Seit Monaten warnen die Regierungen in Washington und Seoul davor, dass Nordkorea in naher Zukunft einen Atomwaffentest ausführen könnte. Es wäre der erste solche Test seit 2017.

se/fab/jj (afp, dpa, ap, rtr)