Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens
29. Oktober 2010Thomas, der junge Assistent eines Maklers aus Wisborg, reist ins ferne Transsylvanien, um den mysteriösen Graf Orlok zu treffen. Mit ihm soll er einen Hauskauf verhandeln, während Thomas’ schöne Ehefrau zu Hause allein zurück bleibt. Viel zu spät entdeckt der junge Mann, dass auf dem Schloss des Grafen etwas nicht mir rechten Dingen zugeht: Orlok ist ein Vampir.
Das deutsche Kino hat in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen ein ganz großes Faible für düstere, dämonische Figuren entwickelt. Man denke da an den Irrenarzt Dr. Caligari, man denke an den künstlich geschaffenen Golem, man denke an den eiskalten Serienmörder aus Fritz Langs "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" und an "Nosferatu", den Filmvampir des frühen Kinos schlechthin.
Graf Orlok bringt die Pest...
Während der Makler gefangen im Schloss zurück bleibt, reist Graf Orlok nach Wisborg, um sich an Thomas’ Frau heranzumachen. Mit dem Vampir halten Pest und Tod Einzug in die Stadt und Thomas, der sich mittlerweile befreien konnte, versucht Graf Orlok zu vernichten. Dabei steht das Leben seiner Frau auf dem Spiel.
Dies ist der wohl stilbildendste Horrorfilm aller Zeiten: "Nosferatu - eine Symphonie des Grauens", 1922 von Friedrich Wilhelm Murnau gedreht. Dieses Meisterwerk des deutschen Expressionismus überzeugt bis heute durch seine ausgewählt düsteren Bildkompositionen und die für damalige Zeiten spektakulären Trickaufnahmen.
Der Filmwissenschaftler Jürgen Trimborn: "Obwohl Murnau seinen 'Nosferatu'-Film, der heute als eines der Highlights der Filmgeschichte angesehen wird, aufgrund von Urheberrechtsstreitigkeiten mit Bram Stokers Witwe um ein Haar hätte vernichten müssen, muss man sagen, dass seine Adaption des 'Dracula'-Stoffes bis zum heutigen Tag am authentischsten der Literaturvorlage folgt - vielleicht abgesehen von Werner Herzogs 'Nosferatu' mit Klaus Kinski in der Hauptrolle, der sich wiederum eng an Murnaus Original hält."
Das absolut Böse wird lebendig
Das Unheimliche, das absolut Böse wurde in "Nosferatu" lebendig. Das liegt vor allem am Vampir-Darsteller Max Schreck, der mit seiner schrecklichen Maske und seinen entsetzlich toten Augen der Prototyp des Vampirs wurde. Das Böse bemächtigt sich des damaligen Bürgertums -somit steht "Nosferatu" auch für die Angst vor einem Zeitenwandel in der Weimarer Republik.
Autor: Robert Bales
Redaktion: Jochen Kürten