Obama fordert Kenianer zu Reformen auf
26. Juli 2015"Die Zukunft Afrikas ist den Afrikanern überlassen", sagte Obama bei einer Rede in Nairobi an die kenianische Nation. "Zu lange haben viele außerhalb nach Rettung gesucht und sich darauf konzentriert, dass jemand anderes die Schuld an den Problemen in diesem Land trägt", betonte Obama.
Kenia sei zwar bei weitem nicht perfekt, habe aber allein zu seinen Lebzeiten große Fortschritte gemacht. "Die Zukunft Kenias ist am Horizont zu erkennen, aber es müssen harte Entscheidungen getroffen werden", fügte er hinzu. "Frauen wie Bürger zweiter Klasse zu behandeln, wirft euch zurück."
Vor rund 5000 Zuschauern forderte Obama die Kenianer auf, die Wirtschaft anzukurbeln, gegen Korruption vorzugehen und ethnische Konflikte zu überwinden. Der US-Präsident wandte sich in seiner Rede vor allem an die Jugend in Kenia - 60 Prozent der Bewohner des ostafrikanischen Landes sind jünger als 24 Jahre.
Anspielungen auf Heimatland seines Vaters
In seiner Ansprache spielte der 53-Jährige immer wieder darauf an, dass Kenia das Heimatland seines Vaters war. Er erinnerte an frühere Reisen nach Kenia und sprach von Autopannen, traditionellem Essen und verloren gegangenem Gepäck. "Das passiert der Air Force One nicht", scherzte er mit Blick auf die US-Präsidentenmaschine.
Obama wurde vor der Rede von seiner Halbschwester Auma Obama angekündigt. Sie nannte ihn "meinen Bruder, euren Bruder, unseren Sohn". Der US-Präsident war erstmals seit seiner Amtsübernahme in Kenia zu Besuch. Am Samstag hatte er dort Staatschef Uhuru Kenyatta und Vizepräsident William Ruto getroffen und sich in dem Land, in dem Homosexualität verboten ist, deutlich für die Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben ausgesprochen. Am Sonntagnachmittag reiste Obama weiter nach Äthiopien.
pg/stu (dpa, afp)