Obama gegen britischen EU-Austritt
24. Juli 2015Angesichts der verbreiteten Europa-Skepsis in Großbritannien hat US-Präsident Barack Obama das Interesse der Vereinigten Staaten an einem Verbleib des engen Partnerlandes in der EU betont.
Obama sagte der britischen Rundfunkanstalt BBC, die Europäische Union mit Großbritannien als Mitglied gebe den USA "ein viel größeres Vertrauen in die Stärke der transatlantischen Union".
Durch die EU-Mitgliedschaft sei Großbritannien Bestandteil der Institutionen, die die Welt nach dem Zweiten Weltkrieg zu einem sichereren und wohlhabenderen Ort gemacht hätten. "Und wir wollen sicherstellen, dass das Vereinigte Königreich diesen Einfluss behält", erklärte der US-Präsident.
EU-Referendum geplant
Der britische Premierminister David Cameron hatte angesichts einer wachsenden Europa-Verdrossenheit in der Bevölkerung vor seiner Wiederwahl im Mai versprochen, bis spätestens Ende 2017 eine Volksabstimmung über den Verbleib Großbritanniens in der EU abhalten zu lassen.
Um den Bürgern eine weitere Mitgliedschaft in der Union schmackhaft zu machen, bemüht sich der konservative Premier derzeit, in Verhandlungen mit den anderen EU-Staaten um weitere Sonderrechte und günstigere Bedingungen für sein Land. So hatten Londoner Zeitungen vor Tagen gemeldet, Cameron wolle erreichen, dass Teile der EU-Arbeitsgesetzgebung in Großbritannien keine Geltung mehr haben. Vor allem aber fordert der Regierungschef mehr nationale Gestaltungsfreiheit beim Thema Migration. Die hohe Zahl an Flüchtlingen und zugezogenen EU-Bürgern ist auf der Insel höchst umstritten.
wl/kle (dpa, afp, rtre)