Obama erschwert Trump Ölbohrungen
21. Dezember 2016Barack Obama wirft dem designierten US-Präsidenten Donald Trump bei der Ausbeutung von Energiereserven Knüppel zwischen die Beine: Große Gebiete in der Arktis erklärte Obama zu Schutzzonen, für die keine neuen Lizenzen für Öl- und Gasbohrungen vergeben werden dürfen. Außerdem stellte er etliche unterseeische Canyons im Atlantik unter Schutz.
Damit werde "ein sensibles und einzigartiges Ökosystem geschützt", begründete Obama seine Entscheidung. Er traf die Entscheidung in Abstimmung mit der kanadischen Regierung, die ihrerseits ihre Gewässer in der Arktis zum Schutzgebiet erklärte.
Job- oder Umweltschutz?
Ein hochrangiger US-Regierungsvertreter betonte, die neuen Meeresschutzgebiete hätten eine "starke rechtliche Grundlage". Trump - ein Verfechter fossiler Energieträger - könne diese Entscheidung als US-Präsident wohl nicht ohne eine entsprechende Entschließung des Kongresses rückgängig machen.
Die Lobbyorganisation "American Petroleum Institute" kritisierte, Obamas Blockade von Ölbohrungen werde "unsere nationale Sicherheit schwächen, gutbezahlte Jobs zerstören und Energie weniger erschwinglich für die Verbraucher machen". Umweltschützer begrüßten die Entscheidung hingegen.
Während seiner achtjährigen Präsidentschaft hatte Obama eine ganze Reihe von Umweltschutzmaßnahmen ergriffen. So setzte er im Eiltempo auch die Ratifizierung des globalen Klimaschutzabkommens von Paris durch. Nach seinem Amtsantritt am 20. Januar wird Trump voraussichtlich versuchen, einige dieser Entscheidungen zurückzunehmen. Als Chef der Umweltbehörde EPA hat er bereits Scott Pruitt nominiert, der sich bisher ebenfalls für fossile Energieträger einsetzte. US-Außenminister soll nach Trumps Willen Rex Tillerson, der bisherige Chef des Ölkonzerns ExxonMobil werden.
wa/cr (afp, dpa)