Obama und Putin reden über Krisen
26. Juni 2015US-Präsident Barack Obama (Archivbild) und der russische Staatschef Wladimir Putin haben erstmals seit vier Monaten miteinander telefoniert und über internationale Krisen gesprochen. Putin habe seinen amerikanischen Amtskollegen angerufen, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Dabei ging es um die Lage in der Ukraine, die Atomverhandlungen mit dem Iran und den Vormarsch der Extremistenmiliz Islamischer Staat. Putins Anruf erfolgte nur zwei Tage, nachdem die USA wegen der Ukraine-Krise angekündigt hatten, erstmals schweres Militärgerät in osteuropäische NATO-Staaten zu verlegen. Sowohl die westlichen Staaten, als auch Russland haben erst kürzlich ihre gegenseitigen Sanktionen verlängert.
NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg hatte Anfang der Woche angekündigt, dass die Militärallianz ihre Eingreiftruppe in Osteuropa auf 30.000 bis 40.000 Soldaten erweitern wolle. Außerdem fanden in der Region groß angelegte NATO-Manöver statt. Die osteuropäischen NATO-Staaten hatten zu Zeiten des Kalten Krieges noch zum Einflussbereich von Moskau gehört.
USA beharren auf russischem Abzug
"Präsident Obama hat die Notwendigkeit betont, dass Russland seine im Minsker Ukraine-Abkommen eingegangenen Verpflichtungen einhält", erklärte das Weiße Haus nach dem Telefonat. "Das beinhaltet den Rückzug aller russischen Soldaten und aller russischer Ausrüstung von ukrainischem Territorium."
Der Westen wirft Moskau vor, die prorussischen Separatisten im Osten der Ukraine mit Waffen und Truppen zu unterstützen. Dies hat Putin wiederholt zurückgewiesen. Bei den Kämpfen im Osten der Ukraine wurden innerhalb von 15 Monaten mehr als 6500 Menschen getötet. Trotz des Waffenstillstandes, der in Minsk vereinbart wurde, kommt es weiter täglich zu Gefechten.
ago/se (rtr, afp)