Literaturvereine verlangen mehr Solidarität mit Flüchtlingen
7. März 2016"Wir Deutschen haben […] eine moralische Verpflichtung, eine Bringschuld", heißt es in dem Brief. Merkel solle in ihrer nächsten Regierungserklärung daran erinnern, dass "Thomas Mann, Bertolt Brecht, Albert Einstein und viele weitere deutsche Schriftsteller und Wissenschaftler vor der Nazi-Diktatur geflüchtet waren". Aufgrund aufkeimenden Fremdenhasses gegen Flüchtlinge in Deutschland sei es notwendig, die ankommenden Flüchtlinge willkommen zu heißen und ihnen Schutz zu gewähren. Die Initiatoren prangern die wachsende Zahl von Anschlägen gegen Flüchtlinge an: "[Die Anschläge müssen] zurückgehen. Idealerweise auf Null.", heißt es in ihrem offenen Brief.
Solidarität für Geflüchtete
Insgesamt verlangen 32 literarische Vereine aus Deutschland, Österreich und der Schweiz mehr Schutz für Flüchtlinge in Deutschland. Dazu haben sie sich zusammengeschlossen und einen offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel verfasst. Die Initiative ging von der Wuppertaler Else-Lasker-Schüler-Gesellschaft aus. Zu den Absendern zählen Mitglieder der "Arbeitsgemeinschaft Literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten" und die ehemalige PEN-Präsidentin Ingrid Bachér.
Ein Teil deutscher Geschichte
Die Elsa-Lasker-Schüler-Gesellschaft ist eine politisch agierende Literaturgesellschaft mit Sitz in Wuppertal. Sie erinnert an das Wirken der deutsch-jüdischen Dichterin Else Lasker-Schüler. Die Gesellschaft hat außerdem im vergangenen Jahr ein "Zentrum für Verfolgte Künste" im Kunstmuseum Solingen ins Leben gerufen. Das Zentrum stellt Exilliteratur und Kunstwerke von verfolgten Künstlern aus.
ski/so (dpa/Elke-Lasker-Schüler-Gesellschaft)