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Ostdeutsche haben mehr Angst vor Flüchtlingen

4. September 2015

Dort, wo vergleichsweise wenig Asylbewerber aufgenommen werden, sind die Befürchtungen besonders groß. Das bestätigt der jüngste "ARD-Deutschlandtrend."

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Deutschland Flüchtlinge in Heidenau
Bild: Getty Images/M. Rietschel

Die insgesamt hohen Flüchtlingszahlen machen in Ostdeutschland deutlich mehr Menschen Angst als im Westen des Landes. In einer Umfrage für den "ARD-Deutschlandtrend" gaben 46 Prozent der Befragten aus den neuen Bundesländern an, dass die hohe Zahl der nach Deutschland kommenden Flüchtlinge ihnen Furcht einflößt. Im Westen sagten dies nur 36 Prozent.

Der Aussage "Zuwanderung ist allgemein eher vorteilhaft für Deutschland" stimmen im Westen 48 Prozent der Befragten zu; 29 Prozent verneinen dies. Im Osten Deutschlands ist das Bild nahezu umgekehrt: Hier gaben 34 Prozent an, dass für sie die Vorteile überwiegen, während 45 Prozent der Ostdeutschen sagen: "Zuwanderung hat eher Nachteile."

"Schäme mich für gewalttätige Proteste"

Umfrageergebnis (Infografik: DW, Quelle: ARD-Deutschlandtrend/infratest)

87 Prozent der Bundesbürger schämen sich laut "ARD-Deutschlandtrend" für die gewalttätigen Proteste gegen Flüchtlinge, elf Prozent tun dies nicht. Die Hälfte der Bundesbürger ist demnach der Ansicht, dass die Behörden nicht genug tun, um Ausländer und Flüchtlinge vor fremdenfeindlichen Übergriffen zu schützen. Dass die Behörden genug tun, glauben nur 40 Prozent. Das Engagement von Privatleuten für Flüchtlinge begrüßen 95 Prozent der Befragten, vier Prozent lehnen dies ab.

Eine große Mehrheit fände mehr Sachleistungen statt Geldleistungen für Asylbewerber richtig. Hier antworten 72 Prozent zustimmend; 21 Prozent sind dagegen. Deutliche Mehrheiten gibt es auch für den Vorschlag, Flüchtlinge nach einer Quote auf die 28 EU-Mitgliedsländer zu verteilen (92 Prozent stimmen zu, 6 Prozent sind dagegen) und für die Option, legale Möglichkeiten zur Einreise nach Europa zu schaffen (85 Prozent dafür, 12 Prozent dagegen). Für die Erhebung wurden 1500 Wahlberechtigte am Telefon befragt.

jj/djo (dpa, afp)