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Lebensadern des Kapitalismus

Helena Kaschel4. Dezember 2015

Seit Jahrhunderten dienen Seewege dem Austausch von Menschen, Waren und Wissen. Das lief nicht immer reibungslos ab. In der Hamburger Ausstellung "Streamlines" werfen Künstler einen kritischen Blick auf die Weltmeere.

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Hamburger Deichtorhallen Ausstellung Streamlines
Bild: Mark Boulos

Sie sind wissenschaftliche Rätsel und Taucherparadiese, Ökosysteme und Schauplätze des globalen Handels: die fünf Ozeane der Erde. Ohne Weltmeere keine Kolonialzeit, kein westlicher Kapitalismus, keine Globalisierung - auch in der Flüchtlingkrise spielen Meere eine besondere Rolle. Fünfzehn zeitgenössische Kunstprojekte gehen in der Hamburger Ausstellung "Streamlines" der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Bedeutung der Ozeane auf den Grund.

Hamburg - Tor zur Welt

Aber nicht nur die Weltmeere, auch andere Wasserwege beschäftigen die Künstler. In Fotografien, Videos und Installationen greifen sie vielfältige Themen auf - von der Schönheit der Meere bis hin zum Guerillakampf von Rebellen auf dem Niger. Dass "Streamlines" ausgerechnet in Hamburg gezeigt wird, ist kein Zufall. Auch wenn die Arbeiten aus der ganzen Welt stammen: Viele Künstler thematisieren die historische, aktuelle und zukünftige Situation der Hansestadt als "Tor zur Welt" mit seinem berühmten Containerhafen.

Internationale Künstler aus Hafenregionen

Ursprünglich sollte die Ausstellung Hamburg als Ort präsentieren, der mit allen Ozeanen verbunden ist. Kuratorin Koyo Kouou aus Dakar machte die Stromlinien zum Thema und lud internationale Künstler aus Hafenregionen ein. Einige Arbeiten wurden speziell für die Schau gefertigt und greifen aktuelle Themen wie Flucht und Migration auf. "Streamlines" ist vom 4. Dezember 2015 bis zum 13. März 2016 in den Deichtorhallen zu sehen.