Pakistan hängt sieben Terroristen
13. Januar 2015Pakistan hat sieben Straftäter hingerichtet. Die Männer waren wegen unterschiedlicher Terrordelikte verurteilt und wurden laut der pakistanischen Zeitung "Dawn" in Gefängnissen in Karachi, Sukkur, Faisalabad und Rawalpindi gehängt. Aus dem Innenministerium hieß es, die sieben Hingerichteten hätten verbotenen Organisationen angehört und Menschen getötet. Die Exekutionen fanden zeitgleich mit einer Visite von US-Außenminister John Kerry in Peschawar statt.
Starke Sicherheitsvorkehrungen
Kerry besuchte in der Stadt im Norden des Landes die Militärschule, an der Taliban-Kämpfer am 16. Dezember ein Massaker verübt hatten. Dabei wurden 152 Menschen, unter ihnen 136 Kinder und Jugendliche getötet. Pakistans Ministerpräsident Nawaz Sharif setzte in Reaktion darauf ein 2008 beschlossenes Moratorium für die Todesstrafe aus. Seitdem wurden 16 Extremisten hingerichtet. Die Vereinten Nationen und die EU hatten die Wiedereinführung der Todesstrafe verurteilt.
Zwei der jetzt exekutierten Häftlinge waren "Dawn" zufolge an einem Anschlag 2003 auf damaligen Staatspräsidenten Pervez Musharraf beteiligt. Drei andere waren für schuldig befunden worden, 2001 einen hohen Beamten des Verteidigungsministeriums ermordet zu haben. Ein weiterer war als Mitglied der Terrororganisation Al-Kaida verurteilt worden. Die Hinrichtungen fanden laut dem Bericht unter starken Sicherheitsvorkehrungen statt. Polizei und Soldaten schirmten demnach die Gefängnisse ab. Auch seien Störsender installiert worden, um eine Kommunikation mit Mobiltelefonen zu unterbinden.
Kerry lobt Offensive gegen Taliban
Außenminister Kerry äußerte sich zu den Hinrichtungen nicht, lobte aber grundsätzlich die Offensive der pakistanischen Armee gegen Extremisten wie die Taliban im Grenzgebiet zu Afghanistan. "Die Operation ist noch nicht abgeschlossen, aber die Ergebnisse sind schon jetzt ansehnlich", sagte Kerry nach einem Treffen mit Pakistans Nationalem Sicherheitsberater Sartaj Aziz in Islamabad. Kerry kündigte 258 Millionen Dollar Hilfe für die mehr als eine Million Menschen an, die seit Beginn der Armeeoffensive im Juni in Nord-Waziristan geflohen sind. Zu den Hinrichtungen äußerte sich Kerry nicht.
as/uh (dpa, afp, kna)