Pannenflieger A400M hat neue Mängel
13. November 2019Wegen Problemen mit dem Propellersystem verweigert die Bundeswehr vorerst die Abnahme von zwei weiteren Transportflugzeugen des Typs A400M. Bei routinemäßigen Überprüfungen sei festgestellt worden, dass Befestigungsmuttern der Antriebe nicht fest genug angezogen gewesen seien. Sie verbinden demnach die vom Propellergetriebe abgehende Welle mit dem Propeller.
"Wird dieser Mangel nicht erkannt und korrigiert, kann dies zu schwerwiegenden strukturellen Schäden am Propeller und der Welle des Propellergetriebes führen", erklärte die Luftwaffe. Es seien daher zusätzliche Inspektionen angeordnet worden, die etwa einen Tag pro Flugzeug dauerten und damit die Einsatzbereitschaft einschränkten. Es gehe um jeweils 24 Schrauben pro Propeller. Die Luftwaffe könne ihre Aufträge aber erfüllen.
Darüber hinaus seien eine Vielzahl weiterer Zusatz-Inspektionen nötig, bemängelte die Luftwaffe. Dabei würden die Triebwerksbefestigungen und Triebswerksklappen geprüft. Außerdem gebe es Rissprüfungen an den Brennkammern. "Die gesamten technischen Mängel sowie die Feststellung, dass die zwei derzeit auszuliefernden Maschinen zusätzlich nicht die vertraglich zugesicherten Eigenschaften besitzen, führen zur aktuellen Nichtabnahme dieser Luftfahrzeuge durch die Bundeswehr."
Die Luftwaffe hat bisher 31 von 53 bestellten A400M übernommen. Die Maschinen sind im niedersächsischen Wunstorf stationiert und lösen die wesentlich kleinere, aus den 1960er Jahren stammende Transall ab.
Der A400M gilt als modernster Militärtransporter der Welt. Bei der Fertigstellung kam es jedoch zu jahrelangen Verzögerungen. Die Auslieferung der bei Airbus bestellten Maschinen wurde immer wieder verschoben. Schritt für Schritt wurden wichtige Fähigkeiten des Fliegers nachgerüstet. Dazu gehört vor allem der für Flüge in Krisengebiete wichtige Schutz vor Raketenangriffen oder die Möglichkeit, Soldaten aus der Luft abzusetzen.
stu/se (dpa, rtr)