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Papst ruft in Ecuador zu Umweltschutz auf

8. Juli 2015

"Wir können nicht der Realität, unseren Brüdern, unserer Mutter Erde weiter den Rücken zukehren", sagte er in seiner Rede bei einem Zusammentreffen mit tausenden Studenten und Dozenten in der Hauptstadt Quito.

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Ecuador, Papst Franziskus hält Messe im Bicentenario Park in Quito
Bild: Reuters/A. Bianchi

Bei dem Treffen sprach der Papst auch erstmals öffentlich über seine vergangenen Monat veröffentlichte Umwelt-Enzyklika "Laudato si". "Diese Erde haben wir als Erbe erhalten, als Gabe, als ein Geschenk", betonte das Oberhaupt der katholischen Kirche. "Wir täten gut daran, uns zu fragen: In welchem Zustand wollen wir sie hinterlassen?"

Er setzte sich für eine Erziehung zu umweltbewussten Verhalten ein. Die Bewahrung der Schöpfung sei heute nicht mehr nur eine bloße Empfehlung, sondern ein dringendes Erfordernis.

Amazonas besonders im Blick

Im Vorfeld hatte der Papst bereits zum Schutz des Amazonas Gebietes aufgerufen. Bei einem Treffen mit ecuadorianischen Ureinwohnern und anderen Vertretern der Zivilgesellschaft sagte er, dass diese "enorme Artenvielfalt besondere Pflege" verdiene. Damit stärkte er auch den Ureinwohnern in Ecuador den Rücken, die oftmals gegen den Verlust ihres Lebensraums wegen der Förderung von Erdöl und Erdgas kämpfen.

Die Nutzung der natürlichen Ressourcen dürfe "nicht nur den unmittelbaren Profit suchen", sagte der Papst. Die Länder des Amazonas-Gebietes müssten "eine ganzheitliche Ökologie" praktizieren, so Franziskus.

Gleichzeitig forderte er in seiner Rede eine bessere Integration der indigenen Bevölkerung und der afrikanischstämmigen Ecuadorianer. In einer wirklichen Demokratie seien alle sozialen Kräfte für den Dialog unentbehrlich. Gesetze und Normen oder gesellschaftliche Projekte - so Franziskus weiter - müssten für eine Eingliederung dieser Minderheiten sorgen und Räume des Dialogs öffnen. Jede Art von Unterdrückung, maßloser Kontrolle und Beeinträchtigung der Freiheit müssten der Vergangenheit angehören.

Aufruf an die Industrienationen

In seiner Umwelt-Enzyklika hatte der Papst vor allem an die Industrienationen appelliert - er rief zu einer "ökologischen Umkehr" auf und fordert darin ein Ende des "unersättlichen und unverantwortlichen Wachstums". Der Klimawandel sei nicht zu leugnen.

Der Papst war am Sonntag in Ecuador eingetroffen. Während seiner Lateinamerika-Reise besucht Franziskus bis Sonntag (12.7.2015) auch Bolivien und Paraguay. Es ist die längste Reise des aus Argentinien stammenden Papstes seit seiner Wahl im März 2013.

hf/fs (afpd/kna)