Peking umwirbt ausländische Investoren
5. August 2013Die 20-Millionen-Metropole Peking setzt bei ihren Straßenbau- und Bahnprojekten auch auf Investitionen aus dem Ausland. Das Stadtplanungsbüro werde 126 Projekte mit einem Gesamtumfang von umgerechnet 41 Milliarden Euro ausschreiben, berichtet die "China Daily" am Montag. Angebote privater Firmen und Offerten von Staatskonzernen würden dabei gleich behandelt. Bei den Vorhaben geht es auch um die Müllbeseitigung und die Wärmeerzeugung.
Die Staatsführung will zwar mehr Geld für die Infrastruktur ausgeben, um die Wirtschaft stärker zu beleben. Andererseits sollen Banken nicht mit noch mehr riskanten Krediten belastet werden. Sie haben immer noch mit Darlehen zu kämpfen, die sie bei der letzten großen Infrastruktur-Aktion 2009/2010 vergaben. Die Behörden haben ausländischen Investoren signalisiert, dass ihr Geld in der Volksrepublik willkommen ist. Volkswirten zufolge dürfte aber zumindest kurzfristig weiter Kapital aus China abfließen.
Weniger Produktion – mehr Dienstleistungen
Unterdessen hat sich das Wachstum in der chinesischen Dienstleistungsbranche im Juli stabilisiert – das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) von HSBC und Markit lag wie im Vormonat bei 51,3. Ab einem Stand von 50 signalisiert das Barometer Wachstum. Allerdings fielen die Preise, die Firmen für ihre Dienstleistungen verlangten. Das deutet auf eine noch immer geringe Nachfrage hin.
Viele Investoren sind besorgt, weil sich das Wachstum in China abgeschwächt hat. So gibt es Zweifel, ob das offizielle Ziel von 7,5 Prozent in diesem Jahr erreicht werden kann. Selbst wenn die Wirtschaft in diesem Tempo wächst, wäre das der niedrigste Wert seit 1990. Die Staatsführung will die Wirtschaft umbauen und dafür sorgen, dass die Volksrepublik weniger von der Produktion abhängig ist. Im vergangenen Jahr kam die Dienstleistungsbranche bereits auf einen Anteil von 46 Prozent.
ul/mm (rtr)