Promi-Hochzeitsgäste bei Altkanzler Schröder
5. Oktober 2018Altbundeskanzler Gerhard Schröder (74) und seine südkoreanische Frau Soyeon Kim (49) strahlten im Hotel "Adlon" um die Wette. Das vor fünf Monaten in Kims Heimat getraute Paar begrüßte jeden einzelnen der rund 150 Gäste seiner großen Hochzeitsparty, darunter Politiker wie Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Showgrößen wie "Scorpions"-Sänger Klaus Meine.
Kim himmelte ihren rund 25 Jahre älteren Mann, dem sie in einem Interview "Jugendlichkeit" attestierte, sichtbar an. Schröders fünfte Ehefrau trug bei dem Empfang eine elegante, Hanbok genannte koreanische Tracht. Das bodenlange Kleid mit überlangen Ärmeln war aus fließenden Stoffen kunstvoll gearbeitet, in mintgrün und weiß gehalten. Später, zur eigentlichen Party, schlüpfte Kim in ein weißes Kostüm. Ihr Gatte hatte das angezogen, was er eigentlich immer trägt: schwarzer Anzug, weißes Hemd, graue Krawatte.
Als "private Feier" hatte Schröders Büro die Party deklariert. Doch bei einem Ex-Kanzler mit Glamourfaktor ist das mit dem Privaten so eine Sache. Und so standen Fotografen und 200 Schaulustige am Hoteleingang am Pariser Platz, um einen Blick auf die Hochzeitsgäste aus Politik, Wirtschaft und Showbiz zu erhaschen.
Ex-Bundesminister Otto Schily, Ex-SPD-Chef Sigmar Gabriel, Ex-VW-Vorstand Peter Hartz und die Journalisten Stefan Aust und Kai Diekmann kamen zur Feier. Den Finanzunternehmer Carsten Maschmeyer und seine Frau, Schauspielerin Veronica Ferres, bekamen die Zaungäste hingegen nicht zu sehen - beide nahmen wohl einen anderen Hotelzugang.
Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu kam laut Schröders Umfeld letztlich doch nicht, ein Name fehlte von vorneherein auf der Gästeliste: Russlands Präsident Wladimir Putin, der als enger Freund Schröders gilt, kam nicht nach Berlin. Ein Staatschef bedeute "zu viel Buhei", sagte der Altkanzler im Sommer dem Magazin "Stern".
Mit Kims Vorgängerin, der Journalistin Doris Schröder-Köpf, von der er seit April geschieden ist, war der Altkanzler fast 20 Jahre verheiratet. Zuvor war von 1984 bis 1997 Hiltrud "Hillu" Schwetje an seiner Seite. Die Tierschützerin und Atomkraftgegnerin unterstützte Schröder auf dem Weg ins Ministerpräsidentenamt in Hannover.
Davor war der SPD-Politiker von 1968 bis 1972 mit Eva Schubach und von 1972 bis 1984 mit Anne Taschenmacher verheiratet. Nun also Soyeon Kim, die für die Wirtschaftsförderung in Nordrhein-Westfalen arbeitet und Schröder bei mehreren Konferenzen über den Weg lief. Schröders - damals noch nicht geschiedene - Ex-Frau Doris twitterte zu der neuen Beziehung: "Frau Kim war im Frühjahr 2016 der Anlass, wenn auch nicht der alleinige Grund, für die endgültige Trennung."
Im Januar ging es dann Schlag auf Schlag: Erst verkündete Schröder über die Zeitschrift "Bunte": "Ja, es ist Liebe." Kurz darauf verkündete er bei einer Pressekonferenz in Seoul die Hochzeitspläne. Schon am 2. Mai, kurz nach der Scheidung von Doris Schröder-Köpf, gaben sich beide das Ja-Wort. Selbst enge Vertraute waren nicht eingeweiht.
Inzwischen erfuhr die Nation aus einigen Interviews, dass Gerhard Schröder mühsam koreanisch lernt und seine Soyeon Kim mit Bratkartoffeln verwöhnt, sie seither ein paar Kilo zugenommen hat und gut findet, wenn er aus dem Stegreif Hamlet zitiert. Beide wollen erklärtermaßen ein, mehr oder weniger, "normales" und "unspektakuläres" Leben führen. Eine Hochzeitsreise ist auch geplant, nach Sachsen und Thüringen.
jmw/se (dpa)