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Polnische LOT lässt Condor-Übernahme platzen

13. April 2020

Gerüchte gab es schon länger - jetzt ist es offiziell: Polens Fluglinie LOT wird den angeschlagenen Ferienflieger Condor doch nicht kaufen. Der Deal fiel wohl der Corona-Pandemie zum Opfer.

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Modellflugzeuge von LOT und Condor
Bild: picture-alliance/dpa/B. Roessler

Die polnische Fluggesellschaft LOT verzichtet auf den geplanten Kauf des Ferienfliegers Condor. Von dieser Entscheidung habe man Condor unterrichtet, sagte ein Sprecher des Mutterkonzerns PGL der Deutschen Presse-Agentur in Warschau. Eine Begründung für den Schritt nannte er nicht.

Die polnische Luftfahrtholding PGL hatte sich Anfang des Jahres als neuer Investor für Condor durchsetzen können. In den vergangenen Tagen waren allerdings die Zweifel an dem bereits im Januar unterzeichneten Kaufvertrag lauter geworden.

Vermeintlicher Retter in Schieflage

So muss die wichtigste PGL-Gesellschaft LOT als Folge der Corona-Pandemie wohl ihrerseits Staatshilfe in Anspruch nehmen. "Im Fall LOT kommen wir sicher nicht ohne öffentliche Unterstützung aus", hatte Polens Schatzminister Jacek Sasin kürzlich dem Fernsehsender TVN24 gesagt. Er sei in ständigem Kontakt mit dem Vorstand der Fluggesellschaft. Dieser bereite einen Rettungsplan für den Fall vor, dass die Flugverbindungen noch für viele Monate unterbrochen sein werden.

Fluggesellschaft Condor
Wegen Reisebeschränkungen in der Corona-Krise stehen Hunderte Flugzeuge am BodenBild: Getty Images/AFP/I. Fassbender

Ein Schutzschirmplan des Insolvenzspezialisten Lucas Flöther sah vor, Condor mit mehr als 50 Flugzeugen und rund 4900 Beschäftigten an die PGL zu verkaufen. Zum Preis wurden keine Angaben gemacht. Das Schutzschirmverfahren ist eine Sanierungsform im Insolvenzrecht, bei der das Management weiter die Geschäfte führt. Beschwerden mehrerer Gläubiger gegen den Condor-Schutzschirmplan hatte das Frankfurter Landgericht erst am Donnerstag zurückgewiesen.

Kredit läuft diese Woche aus

Der Ferienflieger Condor, der zuletzt noch bei der spektakulären Rückholaktion für Zehntausende Deutsche im Ausland mitgeholfen hatte, war mit der ehemaligen Muttergesellschaft Thomas Cook in Schieflage geraten. Derzeit ist Condor mit einem Brückenkredit der Staatsbank KfW finanziert. Das Darlehen in Höhe von 380 Millionen Euro läuft diese Woche aus. Über weitere Staatshilfen ist noch nicht entschieden.

Coronavirus - Australien
Ein Condor-Flugzeug nimmt Ende März deutsche Kreuzfahrer im australischen Perth an BordBild: picture-alliance/dpa/AAP/R. Wainwright

jj/haz (dpa, rtr)