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Protest gegen Massenentlassungen in Argentiniens Behörden

4. April 2024

15.000 argentinische Staatsbedienstete hat Präsident Milei zu Ostern gefeuert. Dagegen gehen die Betroffenen und Gewerkschafter auf die Straße. Es werden nicht die letzten Demonstrationen gegen den Ultraliberalen sein.

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Demonstranten vor dem argentinischen Arbeitsministerium in Buenos Aires
Lautstarker Unmut über die Entlassungen vor dem argentinischen Arbeitsministerium in Buenos AiresBild: Mati­as Baglietto/NurPhoto/picture alliance

In Argentinien haben am Mittwoch hunderte ehemalige Angestellte und Gewerkschaftsmitglieder gegen Massenentlassungen im öffentlichen Dienst protestiert. In der Hauptstadt Buenos Aires und auch anderen Städten kam es zu einzelnen Festnahmen und Zusammenstößen mit der Polizei, die die Entlassenen daran hinderte, ihre ehemaligen Arbeitsplätze in den Behörden aufzusuchen. Die rechtslibertäre Regierung unter Präsident Javier Milei hatte in der vergangenen Woche 15.000 Angestellten mitgeteilt, dass ihre befristeten Verträge nicht verlängert würden. Die Betroffenen verloren mit Wirkung zum Ostermontag ihre Stellen.

Protest von Staatsbediensteten in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires
Auch langjährig Beschäftigte im Öffentlichen Dienst Argentiniens verloren am Ostermontag ihren Job Bild: Mati­as Baglietto/NurPhoto/picture alliance

Ingrid Manfred von der zuständigen Gewerkschaft "Asociación de Trabajadores del Estado" erklärte: "Die Entlassungen erfolgten vollkommen willkürlich." Auch Menschen, die schon seit 20 Jahren für den argentinischen Staat gearbeitet und wichtige Aufgaben übernommen hätten, seien betroffen. Laut der Gewerkschafterin gefährdet der Staat damit etwa die Fortführung von wichtigen Sozialprogrammen. Manfred: "Das ist eine inhumane Politik gegenüber der Bevölkerung, die besonders unter der aktuellen Krise leidet, und den Arbeitern, die von einem Tag auf den anderen ihren Lebensunterhalt verlieren."

Inflationsrate von mehr als 260 Prozent

Argentinien leidet unter der weltweit höchsten jährlichen Inflationsrate von über 260 Prozent, während mehr als die Hälfte der Bevölkerung lauft offiziellen Zahlen unter der Armutsgrenze lebt. Die im Dezember 2023 angetretene ultraliberale Regierung von Milei spricht von einem "aufgeblähten Staatsapparat" und versucht, mit marktradikalen Reformen die Wirtschaftskrise in den Griff zu kriegen sowie keine neuen Staatsschulden mehr aufzunehmen.

Argentiniens Präsident Javier Milei
Staatchef Javier Milei versucht mit markradikalen Reformen eine wirtschaftliche Erholung des südamerikanischen Landes zu erzwingen Bild: Juan Mabromata/AFP

Bereits im Januar wurden dafür alle öffentlichen Bauten gestoppt und verschiedene Subventionen aufgehoben. Milei hat zudem Zahlungen an die argentinischen Provinzen gestoppt und den Peso, Argentiniens Währung, um mehr als 50 Prozent abgewertet, um die Lücke zwischen dem offiziellen Wechselkurs und dem Schwarzmarktkurs zu schließen. Dies hat jedoch die Inflation in die Höhe getrieben und macht es vielen Bürgerinnen und Bürgern noch schwerer, über die Runden zu kommen.

Argentiniens Zivilgesellschaft läuft daher weiter Sturm gegen die Reformen. So teilte die Zentralgewerkschaft CGT etwa mit, einen zweiten Generalstreik zu planen.

sti/se (ap, epd)