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Protest in Mexiko hält an

6. November 2014

Es geht um 43 Studenten. "Lebend wollen wir sie zurück", skandierten Zehntausende auf den Straßen von Mexiko-Stadt. Doch ob die verschleppten jungen Leute überhaupt noch leben, weiß niemand.

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Mexiko Proteste vermisste Studenten 05.11.2014
Bild: Reuters/T. Bravo

"Sie nahmen sie lebend, lebend wollen wir sie zurück", riefen die Demonstranten, die sich in der Hauptstadt zu ihrem Protestumzug versammelt hatten. Viele von ihnen hatten Banner und Bilder der 43 Lehramtsstudenten hochgehalten. Die jungen Leute waren am 26. September im südlichen Bundesstaat Guerrero in der Stadt Iguala zunächst von der Polizei gestoppt worden. Anschließend wurden sie möglicherweise einer Drogenbande übergeben. Jedenfalls sind sie seitdem verschollen.

Der frühere Bürgermeister von Iguala und seine Ehefrau gelten als Drahtzieher des Verbrechens. José Luis Abarca und seine Frau María de Los Ángeles Pineda waren nach dem Verschwinden der Studenten abgetaucht. Sie wurden nach wochenlanger Flucht am Dienstag in Mexiko-Stadt verhaftet. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass Abarca das Vorgehen gegen die Studenten anordnete, um zu verhindern, dass sie am nächsten Tag eine Rede seiner Frau mit Protesten stören.

Mehr als 50 Festnahmen

Das Bürgermeisterpaar soll Verbindungen zur Drogenbande Guerrero Unidos unterhalten, die verdächtigt wird, die verschleppten Studenten ermordet zu haben. Inzwischen wurden ein dutzend Massengräber mit insgesamt 38 Leichen gefunden, doch ergaben vorläufige DNA-Analysen laut den Behörden, dass zumindest 28 der Leichen nicht von den Studenten stammten. Nach der Festnahme von Abarca besteht die Hoffnung, dass er Hinweise zum Schicksal der Vermissten liefert.

Insgesamt wurden mit Abarca mehr als 50 Verdächtige festgenommen, darunter etwa 40 Polizisten. Den Demonstranten in Mexiko-Stadt reicht das nicht. Die Wut verschwinde nicht mit Abarcas Festnahme, sagte Bardomiano Martinez, der Vize-Direktor des Lehrerseminars, aus dem die vermissten Studenten stammten. "Dies ist, was wir mit diesem Marsch zeigen wollen. Wir werden weiter mobilisieren, bis sie zurück sind - lebend."

ml/pab (afp epd)