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Regierung erwartet Konjunkturdelle

12. August 2014

Droht der deutschen Wirtschaft eine Sommergrippe? Die Anzeichen für eine Stagnation mehren sich. Auch der ZEW-Konjunkturindex zeigt nach unten.

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Symbolbild Maschinenbau Ingenieure
Bild: picture-alliance/dpa

Die Bundesregierung rechnet wegen der Ukraine-Krise mit einer Konjunkturdelle. "Nach dem starken ersten Quartal kommt es zu einer Abschwächung im zweiten Quartal", schreibt das Bundeswirtschaftsministerium in seinem am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht. Grund dafür sei zum einen die schwächer als erwartet ausfallende Erholung im Euro-Raum, zum anderen geopolitische Spannungen.

"Insbesondere der Russland-Ukraine-Konflikt, aber auch die Entwicklungen im Nahen Osten führten zu einer zunehmenden Verunsicherung der Marktteilnehmer und damit auch zur Zurückhaltung bei unternehmerischen Entscheidungen." Die positive Grundtendenz in der deutschen Wirtschaft sei zwar nach wie vor intakt, doch hätten sich die Risiken von außen "fraglos erhöht".

Ökonomen erwarten für das zweite Quartal lediglich eine Stagnation. Zu Jahresbeginn war Europas größte Volkswirtschaft noch um 0,8 Prozent gewachsen, wozu auch der ungewöhnlich milde Winter beitrug.

ZEW-Index fällt

Auch die vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) befragten Börsenprofis bewerten die Aussichten für die deutsche Wirtschaft im August den achten Monat in Folge skeptischer. Das Barometer für die ZEW-Konjunkturerwartungen sank überraschend deutlich um 18,5 auf 8,6 Punkte und damit so kräftig wie seit rund zwei Jahren nicht mehr. Das ist der tiefste Stand seit Dezember 2012. Das ZEW begründete die Entwicklung damit, dass "die anhaltenden geopolitischen Spannungen mittlerweile spürbare Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft zeigen".

Da auch die Konjunktur im Euro-Raum nicht richtig in Fahrt komme, sei zu befürchten, dass das "Wirtschaftswachstum in Deutschland 2014 weniger stark ausfallen wird als bislang erwartet". Eine erste Schätzung veröffentlicht das Statistische Bundesamt am Donnerstag.

wen/gmf (dpa, rtr)