Schmidt für drei Spiele gesperrt
24. Februar 2016Trainer Roger Schmidt vom Bundesligisten Bayer Leverkusen ist vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nach dem Eklat mit Schiedsrichter Felix Zwayer am Sonntag im Heimspiel gegen Borussia Dortmund (0:1) insgesamt für fünf Spiele gesperrt worden. Wegen fortgesetzten unsportlichen Verhaltens gilt ein Innenraumverbot zunächst für drei Spiele. Die beiden restlichen Spiele werden bis zum 30. Juni 2017, also bis zum Ende der nächsten Saison, zur Bewährung ausgesetzt. Zudem muss Schmidt 20.000 Euro Strafe bezahlen. Die Sperre bezieht sich allerdings nur auf Bundesliga-Spiele. In der Europa League am Donnerstag gegen Sporting Lissabon (ab 19:00 Uhr MEZ im DW-Liveticker) wird Schmidt auf der Bank sitzen. In den kommenden drei Bundesliag-Partien nimmt dann Co-Trainer Markus Krösche Schmidts Platz ein.
Der DFB teilt mit: "Während eines Aufenthaltsverbots für den Innenraum ist es einem Trainer nicht gestattet, während eines Spieles seiner Mannschaft im Stadion-Innenraum zu sein. Das Innenraum-Verbot beginnt jeweils eine halbe Stunde vor Spielbeginn und endet eine halbe Stunde nach Abpfiff. Der Trainer darf sich in dieser Zeit weder im Innenraum noch in den Umkleidekabinen, im Spielertunnel oder im Kabinengang aufhalten. Im gesamten Zeitraum darf er mit seiner Mannschaft weder unmittelbar noch mittelbar in Kontakt treten."
Zwayer hatte Schmidt nach dessen heftigen Protesten im Anschluss an den Treffer für Dortmund aus dem Innenraum verbannt. Der Coach kam der Aufforderung allerdings nicht nach, sondern blieb in der Coachingzone vor der Bayer-Bank stehen. Leverkusens Ersatz-Kapitän Stefan Kießling ging auf Anweisung Zwayers zweimal zu seinem Trainer, um Schmidt die Entscheidung des Unparteiischen zu übermitteln.
Der Trainer blieb stur und forderte eine persönliche Begründung des Referees für den Verweis auf die Tribüne ein, daraufhin unterbrach Zwayer die Partie für neun Minuten und schickte beide Teams in die Kabine. Die restliche Spielzeit verfolgte Schmidt dann von dort aus.
Völler muss 10.000 Euro zahlen
Auch Bayer-Sportchef Rudi Völler wurde bestraft. Das Sportgericht verhängte gegen den ehemaligen DFB-Teamchef eine Geldstrafe von 10.000 Euro. Der 55-Jährige hatte in Interviews nach dem Spiel dem Unparteiischen unterstellt, in der zweiten Halbzeit absichtlich einen Handelfmeter für Bayer Leverkusen nicht gepfiffen zu haben. Völler hatte daraufhin bei Sky geätzt: "Aber er hat sich ja revanchiert. Deswegen hat er auch nicht den Elfmeter gepfiffen. Na, dann gleicht sich ja wieder alles aus."
DFB-Interimspräsident Rainer Koch bewertete die Strafen gegen Schmidt und Völler im Interview mit Sky als "hart, aber sorgsam bemessen". Die Emotionalität des Augenblicks sei in die Bewertung des Vorfalls mit eingeflossen. Außerdem habe das DFB-Sportgericht berücksichtigt, dass Schmidt und Völler sich im Anschluss an den Eklat von Sonntag einsichtig und reumütig gezeigt hätten.
asz/sn (sid, dpa)