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Russische Anleihen floppen erneut

23. April 2014

Die Ukraine-Krise macht Russland an den Kapitalmärkten zu schaffen. Zum dritten Mal in Folge musste das Finanzministerium den Verkauf von Rubel-Staatsanleihen abrechen. Der Grund: Die Nachfrage blieb aus.

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Blick auf die Börsenkurse für den Rubel (foto: AFP/gettyimages)
Bild: Dmitry Serebryakov/AFP/Getty Images

Anleger an den Finanzmärkten machen offenbar einen weiten Bogen, wenn es um russische Staatsanleihen geht. Zum dritten Mal in Folge brach die Regierung eine Versteigerung von Anleihen ab. Es habe kein Angebot zu einem akzeptablen Preis gegeben, begründete das Finanzministerium den Schritt.

Insgesamt sollte die Auktion zwischen zehn und 20 Milliarden Rubel (200 bis 400 Millionen Euro) in die Staatskasse spülen. Als Grund für das geringe Interesse nannten Experten den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine, der zu diplomatischen Spannungen des Landes mit dem Westen geführt hat. "Solange die geopolitischen Risiken bestehen bleiben, bleibt die Nachfrage gering", kommentierte Sergey Batasov von der Unicredit den gescheiterten Verkauf. Bereits in den Wochen zuvor hatte Russland mehrfach erfolglos versucht, sich frisches Geld am Kapitalmarkt zu beschaffen.

Russland pocht auf Gas-Schulden der Ukraine

Anfang 2013 hatte sich der internationale Währungsfonds(IWF) kritisch zu Russlands Wirtschaft geäußert. Der Schuss ging in die gleiche Richtung: Demnach sei die Investitionsbereitschaft wegen der politische Unsicherheit sehr niedrig.

Russland generiert allerdings noch immer hohe Einnahmen durch den Verkauf von Erdgas und Rohöl. Nicht verwunderlich also, dass der Vize-Chef des staatlichen Gasriesen Gazprom nochmals auf die Zahlung der ukrainischen Gasrechnung pochte. Der offene Betrag dürfte sich bis Anfang Mai auf 3,5 Milliarden Dollar (2,5 Milliarden Euro) belaufen, sagte Alexander Medwedew. Der Gazprom-Vize drohte erneut damit, das Bezahlsystem ab Mitte Mai umzustellen und der Ukraine dann nur noch Gas auf Vorkasse zu liefern.

nm/SC (dpa, afp, rtr)