Russischer Helikopter in Syrien abgeschossen
1. August 2016Der Transporthubschrauber vom Typ Mi-8 sei in der Provinz Idlib vom Boden aus getroffen worden und abgestürzt, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Alle fünf Insassen seien dabei getötet worden. An Bord des Hubschraubers waren demnach drei Besatzungsmitglieder sowie zwei Vertreter des russischen Zentrums für die Versöhnung der Konfliktparteien in Syrien, die sich auf dem Rückflug von einem humanitären Einsatz befanden.
Der Hubschrauber habe Hilfsgüter in die belagerte Stadt Aleppo gebracht und sei auf dem Rückflug zur Luftwaffenbasis Hamaimim gewesen, erklärte das Verteidigungsministerium weiter. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, die Besatzung habe noch "heldenhaft" versucht, durch ein Flugmanöver Opfer am Boden möglichst zu vermeiden. Wer für den Abschuss verantwortlich war, blieb zunächst unklar. Im Internet tauchten kurz nach dem Vorfall Fotos von Kämpfern auf, die russische Ausweispapiere zeigten. Die Echtheit der Fotos lässt sich derzeit allerdings nicht überprüfen.
Kerngebiet der Rebellen
Die im Nordwesten Syriens gelegene Provinz Idlib liegt knapp 50 Kilometer von Aleppo entfernt. Dort sind zahlreiche Rebellengruppen aktiv, die die Region weitgehend kontrollieren. Stark ist vor allem die Dschabhat Fatah al-Scham, die bis vor kurzem noch Al-Nusra-Front hieß. Ideologisch steht sie der Terrororganisation "Islamischer Staat" nahe, ist mit dieser jedoch verfeindet. Die Organisation hatte sich Ende Juli vom Terrornetzwerk Al-Kaida losgesagt und im Zuge dessen von Al-Nusra in Fatah al-Scham umbenannt.
Die russischen Truppen sind seit Ende September 2015 an der Seite der Regierung von Machthaber Baschar al-Assad in Syrien im Einsatz. Insgesamt starben dabei nach offiziellen Angaben bisher 18 russische Soldaten. Zuletzt war Anfang Juli ein syrischer Kampfhubschrauber mit russischen Soldaten an Bord abgeschossen worden.
jj/cw/uh (dpa, afp, rtr)