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Arbeit im Ausland

28. Mai 2010

Die Zahl der Mazedonier, die in den Sommermonaten im Ausland arbeiten, steigt stetig. Gewerkschaften warnen indes, dass viele von ihnen schwarz arbeiten und fordern klare Regelungen und besseren Arbeitnehmerschutz.

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Mann sitzt im Schatten unter Palmen an der Adria (Foto: DW)
Kein Schattendasein für Mazedonier an der AdriaBild: Mirsad Camdzic

Miki aus Skopje arbeitet bereits das zehnte Jahr in Folge im Sommer auf der griechischen Insel Kos. Er arbeitet in der Tourismusbranche. In fünf Monaten verdient er mehr, als er in Mazedonien in zwei Jahren verdienen würde. Ein Arbeitsplatz im Ausland ist für so manchen seiner Mitbürger erstrebenswert. Deshalb entschließen sich auch jedes Jahr mehr Mazedonier als Saisonarbeiter, ins benachbarte Ausland zu gehen.

Mann in Bauarbeitermontur trägt einen Balken auf einer Baustelle (Foto: Picture Alliance / dpa)
Bauarbeiter sind gefragtBild: picture alliance/dpa

Anhaltender Trend

"Dieser Trend wird anhalten, solange das Durchschnittseinkommen in Mazedonien deutlich niedriger ist als bei unseren Nachbarn", sagt Darko Velkov von der Agentur Beschäftigung.com. Bauarbeiter werden ihm zufolge am meisten gesucht. Die genaue Zahl sei jedoch offiziell nicht bekannt - weder den Behörden noch den Gewerkschaften. "Allein im vergangenen Jahr waren schätzungsweise 20.000 bis 30.000 Arbeiter nur in Montenegro", weiß Pavel Trendafilov vom mazedonischen Gewerkschaftsbund. Die Dunkelziffer ist laut Trendafilov jedoch hoch, weil die meisten im Ausland schwarz arbeiten.

Transparenz gefordert

Händeschütteln (Foto: Picture Alliance / OKAPIA)
Gewerkschaften fordern bilaterale AbkommenBild: picture-alliance / OKAPIA KG, Germany

Der Staat habe das Problem erkannt und wolle bilaterale Abkommen mit den Staaten schließen, die an mazedonischen Arbeitskräften interessiert sind, um gegen die Schwarzarbeit vorzugehen, meint der Gewerkschafter. So hätten die offiziellen Stellen auch eine genaue Übersicht über die Zahl der vermittelten Arbeitnehmer durch die Arbeitsagenturen, so Trendafilov.

Doch es gibt ein Problem: "Die Arbeitsagenturen vermitteln unqualifizierte Arbeitskräfte, die nicht dem geforderten Profil entsprechen." Dies würde die Zusammenarbeit gefährden, behauptet Trendafilov. Das zuständige Ministerium war bis zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung nicht zu einer Stellungnahme bereit. Mazedonien hat bilaterale Abkommen für Saisonarbeit bereits mit Deutschland und Slowenien abgeschlossen. Die Verhandlungen mit Montenegro und dem Emirat Katar laufen noch.

Autoren: Goran Petreski / Boris Georgievski / Mirjana Dikic

Redaktion: Fabian Schmidt