Samsung erwartet höhere Kosten

Dass Samsungs Flaggschiff-Handy Galaxy Note 7 ab und an in Flammen endet, wird die Bilanzen des Konzerns wohl bis weit ins nächste Jahr belasten. Das geht aus der jüngsten Einschätzung der Lage durch die Führung des Konzerns vom Freitag hervor. Ein Teil der geschätzten knapp drei Milliarden Euro Einbußen werde noch im ersten Quartal 2017 zu Buche schlagen.

Samsung hatte bereits am Mittwoch seine Prognose für das operative Ergebnis des dritten Quartals dieses Jahres um ein Drittel gekappt. Damit kosten die Brände beim neuen Smartphone-Flaggschiff den Konzern bislang rund fünf Milliarden Euro. Der Smartphone-Hersteller hatte am Dienstag wegen anhaltender Probleme mit dem Akku die Notbremse gezogen und die Produktion des Galaxy Note 7 komplett eingestellt. In der jüngsten Mitteilung hieß es nun, man wolle sich darauf konzentrieren, "die Produktsicherheit für Kunden zu verbessern".

Nachhaltiger Image-Verlust?

Das scheint auch nötig, weil derzeit kaum abschätzbar ist, wie sehr die Ruf-Schädigung für den größten Handyhersteller der Welt zum Problem wird. Experten warnten, der größte Schaden drohe gar nicht durch die zu erwartenden Sonderkosten. Gefährlich könne es bei einem nachhaltigem Imageverlust werden. Der Niedergang von Nokia und BlackBerry zeige, wie schnell man gerade im Handy-Geschäft Marktanteile verlieren könne, mahnte die Rating-Agentur Fitch.

"Die Auswirkungen auf den Verkauf anderer Modelle sind noch nicht klar", so Fondsmanager Kim Sung-soo von LS Asset Management, das selbst Aktien von Samsung hält. Beobachter äußerten, viel hänge davon ab, ob Samsung durch das neue Flaggschiff-Handy S8 wieder Terrain gut machen kann. Das neue Modell soll im ersten Quartal des nächsten Jahres auf den Markt kommen.

Die Aktie von Samsung legte am Freitag an der Börse in Seoul wieder zu. Das Plus lag zwischenzeitlich bei 1,3 Prozent. Investoren setzten offenbar darauf, dass Samsung die Einbußen beim Galaxy Note 7 durch andere Modelle wieder wett machen kann.

ar/ul (rtr, dpa, afp)