Santos will Nobel-Preisgeld spenden
10. Oktober 2016"Der Friedensnobelpreis gehört den Kolumbianern, vor allem jenen, die im Krieg gelitten haben", schrieb Staatschef Juan Manuel Santos auf Twitter. "Mit meiner Familie habe ich entschieden, das Geld den Opfern zu spenden."
Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von acht Millionen Schwedischen Kronen - umgerechnet rund 830.000 Euro - dotiert. Das Geld solle Projekten und Stiftungen zugute kommen, die sich um die Opfer kümmerten und für Aussöhnung einsetzten, präzisierte der kolumbianische Präsident sein Vorhaben. Er äußerte sich nach einem Gottesdienst für Bürgerkriegsgeschädigte in Bojaya, wo die Farc-Guerilla 2002 eines ihrer schwersten Massaker verübt hatte.
"Nicht locker lassen"
Zugleich kündigte Santos an, für die Umsetzung des Friedensabkommens mit der Farc zu kämpfen: "Wir werden beharrlich sein, wir werden nicht locker lassen, nicht locker lassen, nicht locker lassen und nicht locker lassen, bis wir das Abkommen umsetzen, das unterschrieben wurde."
Santos hatte nach jahrelangen Verhandlungen einen Friedensvertrag mit der Guerillaorganisation vereinbart, allerdings war dieser Vertrag in einer Volksabstimmung mit einer knappen Mehrheit von der Bevölkerung abgelehnt worden. Der Staatschef hatte daraufhin angekündigt, das Abkommen zu überarbeiten.
Die Farc hatte 1964 im Kampf gegen Großgrundbesitzer und die Regierung zu den Waffen gegriffen. In dem Konflikt waren neben der Armee auch andere linke Guerillagruppen, rechte Paramilitärs und die Drogenmafia verwickelt. Insgesamt wurden dabei mehr als 260.000 Menschen getötet.
wa/ml (afp, dpa)