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Krisendiplomatie am Telefon

7. Juni 2015

Bundeskanzlerin Merkel und Frankreichs Präsident Hollande wollen den Gesprächsfaden mit Griechenland offenbar nicht abreißen lassen. Dagegen scheint EU-Kommissionspräsident Junckers Gesprächsbedarf derzeit gedeckt.

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Tsipras, Merkel und Hollande im Gespräch (Foto: picture-alliance/dpa/Bundesregierung/Bergmann)
Erste Gespräche zwischen Tsipras (li.), Merkel und Hollande fanden bereits im Mai am Rande des EU-Gipfels Östliche Partnerschaft in Riga stattBild: picture-alliance/dpa/Bundesregierung/Bergmann

Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident François Hollande haben erneut mit dem Athener Regierungschef Alexis Tsipras über die griechische Schuldenkrise beraten. Eine Sprecherin der Bundesregierung bestätigte, dass die drei Politiker am Abend telefoniert hätten. Weitere Angaben wollte sie nicht machen.

Wie es aus Kreisen der Regierung in Athen hieß, vereinbarten die drei Politiker, sich am Mittwochabend in Brüssel am Rande des EU-Gipfels mit Ländern Lateinamerikas und der Karibik zu treffen.

Griechenland in Elmau

Die ungelöste Griechenlandkrise belastet auch den G7-Gipfel in Elmau, der an diesem Sonntag beginnt. Am Rande des Spitzentreffens werde es mit Sicherheit Gespräche über die äußerst angespannte Finanzlage des Krisenlandes geben, berichteten Diplomaten.

Keine Verbindung zu Juncker

In ungewöhnlich deutlicher Form zeigte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker seinen Ärger über die Haltung der griechischen Regierung. Nach übereinstimmenden Presseberichten hatte Tsipras ein Telefongespräch mit Juncker am Samstagvormittag angemeldet. Dieser lehnte demnach ab, da es keine neuen Entwicklungen gebe. Ein griechischer Regierungsvertreter dementierte diese Berichte.

Tsipras: Reformvorschläge "absurd"

Am vergangenen Mittwoch hatten Juncker, Tsipras und Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem Kompromisslinien für ein Reformpaket ausgelotet, das Voraussetzung ist für die Auszahlung blockierter Hilfsgelder von insgesamt 7,2 Milliarden Euro. Entgegen einer ersten Absprache ging danach aber kein neuer Text aus Athen in Brüssel ein. In einer Rede vor dem griechischen Parlament nannte Tsipras dann die Reformforderungen "absurd".

fab/chr (dpa, afp, rtr)