Schweinepest-Fall nahe der deutschen Grenze
16. November 2019Nach Angaben des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft sei die Tierseuche bei einem am Donnerstag tot aufgefundenen Wildschwein im Kreis Wschowski, rund 80 Kilometer von der Grenze zu Brandenburg entfernt, entdeckt worden. Das Ministerium sei darüber vom polnischen Veterinärdienst informiert worden.
Während es in Deutschland bislang noch keinen Fall von Afrikanischer Schweinepest gab, trifft die Virusinfektion im Nachbarland Polen bereits seit fünf Jahren auf und stellt damit auch für die Bundesrepublik eine Bedrohung dar. Die bekannten Fälle in Polen wurden allerdings bislang nur aus dem Osten des Landes gemeldet - ungefähr 250 Kilometer vom aktuellen Fall entfernt. In der deutsch-polnischen Grenzregion stellt der jüngste Fund ein Novum dar.
Das Ministerium steht deshalb nach eigenen Angaben "in ständigem Austausch mit den polnischen Behörden und der EU-Kommission". Es verwies zudem auf eine gemeinsame Übung der polnischen und deutschen Veterinärbehörden im Juli 2018, die einen raschen Informationsfluss zwischen den Ämtern beider Länder sicherstellen sollte.
Die Afrikanische Schweinepest ist eine Tierseuche, die vor einiger Zeit von Afrika nach Europa eingeschleppt wurde. Sie führt bei Wild- und Hausschweinen nach kurzer Krankheit zum Tod. Es gibt keine Impfstoffe gegen die Infektion. Für andere Tierarten und den Menschen ist das Virus ungefährlich.
Hauptüberträger des Virus sind zwar lebende Schweine, aber auch achtlos weggeworfene Reste von virushaltigem Reiseproviant wie beispielsweise Wurst von infizierten Tieren stellen eine Gefahr dar, sobald Wildschweine diese Abfälle fressen.
djo/qu (afp, dpa)