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Erste Entscheidungen

6. August 2016

In Rio de Janeiro läuft der Kampf um die Medaillen. Australien und Ungarn setzen im Schwimmen erste Ausrufezeichen, in weiteren Sportarten feiern zudem Belgien, Thailand und Vietnam Überraschungserfolge.

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Rio 2016 Schwimmen Ungarn Katinka Hosszu
Bild: picture alliance/dpa/M. Kappeler

Die Schwimmwettbewerbe warteten am ersten Wettkampftag gleich mit einigen Spektakeln auf. Australien gewann das 4x100-Meter-Freistil-Rennen der Frauen in Weltrekordzeit und verwies die USA und Kanada auf die weiteren Plätze. Die Ungarin Katinka Hosszu hatte zuvor ihre Konkurrentinnen über 400 Meter Lagen deklassiert: Sie unterbot den alten Weltrekord um etwa zwei Sekunden und sicherte bereits die zweite Goldmedaille für ihr Land. Silber holte Madeline Dirado aus den USA, die Spanierin Mireia Belmonte sicherte sich Bronze.

Erste Entscheidungen gab es auch bei den Männern: Kosuke Hagino aus Japan triumphierte über 400 Meter Lagen, während der Australier Mack Horton Gold über 400 Meter Freistil gewann. Deutsche Schwimmer hatten mit der Medaillenvergabe nichts zu tun.

Ungarin Szasz fechtet sich zu Gold

Rio 2016 Emese Szasz Gold Degen Fechten
Bild: Getty Images/AFP/F. Coffrini

Bei den Fechtwettbewerben ist die erste Entscheidung gefallen: Degenfechterin Emese Szasz aus Ungarn konnte sich im Finale mit 15:13 gegen Weltmeisterin Rossella Fiamingo aus Italien durchsetzen. Es war gleichzeitig die bisher erste Goldmedaille für Ungarn bei den Spielen in Rio. Die 33-jährige Szasz war im intensiv geführten Duell zwischenzeitlich mit vier Punkten im Hintertreffen, kämpfte sich aber zurück. Bronze ging an die Chinesin Sun Yiwen.

Überraschungserfolg: Belgier van Avermaet düpiert die Favoriten

Der Belgier Greg van Avermaet hat in einem brutalen und chaotischen Rennen als erster Belgier seit 64 Jahren das Straßenrennen bei den Olympischen Spielen gewonnen. Der 31-Jährige setzte sich nach 237,5 Kilometern mit zahlreichen Stürzen auch prominenter Fahrer in 6:10:05 Stunden im Sprint vor dem Dänen Jakob Fuglsang durch. Bronze ging an Rafal Majka aus Polen. Letzter und bisher einziger Olympiasieger für das Radsport-begeisterte Belgien war Andre Noyelle 1952 in Helsinki.

Greg Van Avermaet überquert jubelnd die Ziellinie (Foto: picture-alliance/dpa/J. Etxezarreta)
Geschafft: van Avermaet überquert jubelnd die ZiellinieBild: picture-alliance/dpa/J. Etxezarreta

Van Avermaet profitierte auch von einem Sturz rund 12 Kilometer vor dem Ziel: Auf der Abfahrt von der Vista Chinesa kamen der Italiener Vincenzo Nibali, Tour-de-France-Sieger von 2014, und der Kolumbianer Sergio Henao zu Fall, die mit Majka vorn gelegen hatten. Auch Klassefahrer wie der Brite Geraint Thomas oder Richie Porte aus Australien landeten im Graben, Tour-Sieger Christopher Froome aus Großbritannien spielte keine große Rolle - ebenso wenig wie Simon Geschke.

Engleder schießt knapp an Medaille vorbei

Barbara Engleder hat die erste Medaille für das deutsche Olympia-Team nur knapp verpasst. Die Schützin beendete am Samstag den Luftgewehr-Wettkampf über die Zehn-Meter-Distanz auf dem undankbaren vierten Platz. Der 33-Jährigen fehlten am Ende nur 0,3 Punkte, um eine Medaille sicher zu haben. "Das ist nicht mal ein Millimeter", meinte die Sportsoldatin traurig.

Barbara Engleder schaut enttäuscht in die Luft (Foto: picture-alliance/dpa/F. Gentsch)
Die Enttäuschung nach dem Schuss: Barbara EnglederBild: picture-alliance/dpa/F. Gentsch

Nach dem Vorkampf hatte die Weltmeisterin von 2010 mit dem Sportgewehr mit 420,3 Ringen noch auf Rang zwei hinter der Chinesin Du Li gelegen, die mit 420,7 olympischen Rekord aufgestellt hatte. Im Endkampf fiel Engleder dann zurück und schied aus. Erste Olympiasiegerin von Rio wurde die 19-Jährige Virginia Thrasher. Die US-Amerikanerin setzte sich vor den Chinesinnen Li Du und Siling Yi durch.

Erstes Olympia-Gold für Vietnam

Xuan Vinh Hoang holte die erste Goldmedaille in der olympischen Geschichte für Vietnam. Der 41 Jahre alte Luftpistolenschütze setzte sich nach 20 Finalschüssen vor dem Brasilianer Felipe Almeida Wu und dem Chinesen Pang Wei durch. Vor dem letzten Schuss hatte Wu noch in Führung gelegen, durfte sich mit Silber aber über die erste Medaille für die Gastgeber in Rio freuen. Zuvor hatte Vietnam bei Olympischen Spielen zweimal Silber geholt. Deutsche Schützen waren nicht am Start.

Erstes Rio-Gold für Russland

Judoka Beslan Mudranow sicherte dem umstrittenen russischen Team die erste Goldmedaille und gleichzeitig das erste Edelmetall überhaupt in Rio. Der 30 Jahre alte Tscherkesse besiegte in der Klasse bis 60 Kilogramm den kasachischen Weltmeister Jeldos Smetow. Bronze ging an den Japaner Naohisa Takato und den Usbeken Dijorbek Urosbojew. Der deutsche Starter Tobias Englmaier war im Achtelfinale ausgeschieden.

Bei den Damen gewann Weltmeisterin Paula Pareto aus Argentinien Judo-Gold. Die 30-Jährige setzte sich in der Klasse bis 48 Kilogramm gegen die Südkoreanerin Jeong Bo-Kyeong durch. Bronze ging an Ami Kondo aus Japan und Otgonzezeg Galbadrach aus Kasachstan. Eine deutsche Judoka war nicht dabei.

Adam Peaty im Porträt (Foto: EPA/PATRICK B. KRAEMER)
Was für ein Olympia-Einstand für Adam PeatyBild: picture-alliance/dpa/P. Kraemer

Brustschwimmer Peaty mit Weltrekord

Der britische Brustschwimmer Adam Peaty durfte den ersten Weltrekord bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro bejubeln. Der Weltmeister verbesserte seine eigene Bestmarke über 100 Meter von 57,92 Sekunden auf 57,55 Sekunden. Seine alte Bestzeit hatte der 21-Jährige im April 2015 aufgestellt.

Schrecken an zwei Wettkampfstätten

Zwei Vorfälle sorgten abseits der Wettkämpfe für Aufregung. Im Pressezelt des Reitsportzentrums lag nach einem Knall plötzlich eine Gewehrkugel auf dem Boden - in der Dachbespannung befand sich ein Loch. Das Projektil mit dem Kaliber 5,56 Millimeter verfehlte eine Mitarbeiterin der neuseeländischen Equipe und einen britischen Fotografen nur knapp. Die Sicherheitskräfte vor Ort kündigten an, den Vorfall zu untersuchen. Das Reitsportzentrum befindet sich auf einem militärischen Gelände nordöstlich von Rio de Janeiro.

Etwa zur gleichen Zeit führte an der Copacabana im Zielbereich des Straßenrennens ein Räumkommande eine kontrollierte Sprengung durch. Zuvor war einige hundert Meter hinter der Ziellinie ein herrenloser Rucksack aufgefunden worden. Das Fahrerfeld befand sich zu diesem Zeitpunkt nicht in der Nähe.

ck/sw/ps (sid, dpa)