PS3 ist kein Alleskönner
23. März 2007Mit einer großen Party am Potsdamer Platz in Berlin feierte Sony in der Nacht zum Freitag (23.3.) die europäische Markteinführung seiner mit Spannung erwarteten Spielkonsole. Die Band Good Charlotte, die Boygroup US5 und der Berliner Rapper Sido verkürzten den Fans die Wartezeit, über den roten Teppich flanierte ein zielgruppengerechtes Promi-Aufgebot.
Nach der Xbox 360 von Microsoft und Nintendos neuer Spielkonsole Wii kommt mit der PS3 nun die letzte Konsole der neuen Generation auf den heftig umkämpften Markt. Sony hatte den Europa-Start der PS3 zuvor mehrmals verschoben. Als Grund wurden Schwierigkeiten mit einem Bauteil für die neuen Blu-ray-Laufwerke angeführt. In Japan und den USA kam die PlayStation 3 trotzdem wie geplant schon im November in die Läden - rechtzeitig fürs Weihnachtsgeschäft.
Teurer als die Konkurrenz
Die Playstation 3 ist bei einem Preis von 599 Euro die mit Abstand teuerste Konsole. Allerdings verfügt sie über einen Blu-ray-Player zum Abspielen von Filmen in HD-Qualität. Im Streit um das Nachfolgeformat der DVD erhofft sich das Blu-ray-Lager, mit der Verbreitung der Spielekonsole beträchtlich an Marktmacht gegenüber den Produzenten des Konkurrenzformats HD-DVD zu gewinnen.
Zudem können auf der Festplatte des Multimediageräts über USB-Eingänge, Steckplätze für Speicherkarten und Bluetooth auch Musik, Fotos und Videos gespeichert werden. Vieles funktioniert dabei ohne Kabel: Zum Spielen können bis zu sieben Controller drahtlos angeschlossen werden, ins Internet geht man über einen W-Lan-Router.
Europa-Version hat einen wichtigen Chip weniger
Doch mit der so genannten Abwärtskompatibilität der neuen PlayStation hapert es noch: Anders als ursprünglich angekündigt werden zunächst nicht alle ältere Spiele für die Vorgängerin PlayStation 2 auch auf der neuen PS3 spielbar sein. Sony hatte aus Kostengründen in Europa auf den Einbau eines speziellen PlayStation-2-Chips verzichtet, wodurch nicht mehr alle Spiele automatisch unterstützt werden.
Ein Firmensprecher räumte Anfang März ein, dass die Europa-Version größere Probleme mit älteren Spielen habe als die bereits in den USA und Japan verkauften Geräte. Inzwischen soll aber bereits rund die Hälfte aller verfügbaren Spiele auch auf der PS3 laufen.
Sony will Marktführer Microsoft abhängen
Trotz eines schleppenden Starts in den USA und Japan hält Sony an seinem Ziel fest, bis zum 31. März 2007 sechs Millionen PS3-Geräte weltweit abzusetzen. Doch Analyst Todd Greenwald Nollenberger Capital Partners prognostiziert: Sony werde im besten Fall wohl rund 700.000 der neuen Playstations in Europa verkaufen.
Bislang landete Sony in den USA mit 1,1 Millionen verkauften neuen Playstations gerade einmal auf dem dritten Platz - hinter Microsoft und Nintendo. Weltweit wurde Microsofts Xbox 360, die seit über einem Jahr im Markt ist, bislang über zehn Millionen Mal verkauft. (ana)