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Drei Monate Haft, weil sie "Ärger schürte"

18. Januar 2020

Sie hatte die #MeToo-Bewegung nach China gebracht, und Frauen ermutigt, ihr Schweigen zu brechen. Doch das war gar nicht der Grund, warum Sophia Huang seit Mitte Oktober im Gefängnis saß.

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China Journalistin Sophia Huang Xueqin, #metoo-Bewegung
Bild: picture-alliance/dpa/Sophia Huang Xueqin

Drei Monate war die chinesische #MeToo-Aktivistin Sophia Huang in Haft, nun haben sich die Gefängnistore für sie wieder geöffnet. Im Oktober war die 32 Jahre alte Journalistin in der südchinesischen Metropole Guangzhou festgenommen worden, weil sie "Streit angefangen und Ärger provoziert" haben soll. Mit diesem vagen Vorwurf werden politisch unliebsame Personen in China häufig inhaftiert - und zwar bis zu fünf Jahren, wenn es zu einer Verurteilung kommt.

Die Aktivistin hatte offenbar die Aufmerksamkeit der Staatssicherheit auf sich gezogen, weil sie für das Medienunternehmen Matters mit Sitz in Hongkong über die prodemokratische Protestbewegung in der chinesischen Sonderverwaltungsregion berichtet hatte. Im Herbst wollte sie ursprünglich ein Studium der Rechtswissenschaften mit einem Stipendium an der Hongkong Universität aufnehmen. Um den Papierkram dafür zu erledigen, war sie vorübergehend zu ihrer Familie nach Guangzhou zurückgekehrt, wo sie im Oktober von der Polizei abgeholt wurde.

Die Rechte der Frauen stärken

Huang Xueqin, wie die Journalistin auf Chinesisch heißt, ist eine zentrale Figur der #MeToo-Bewegung in China. Im Zuge der weltweiten Debatte 2018 über sexuelle Übergriffe von Männern hatte sie chinesische Frauen ermutigt, ihr Schweigen zu brechen. Die Bewegung löste Diskussionen an Universitäten, in Medien und Unternehmen aus. Die Aktivistin und eine Gruppe feministischer Freunde halfen Opfern sexueller Belästigung und brachten Petitionen an Universitäten in Umlauf, mit dem Ziel, Mechanismen zu schaffen, mit denen gegen solche Übergriffe vorgegangen werden kann.

rb/pgr (dpa, rtr)