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Politik

US-Prognose: Stark steigende Todeszahlen

5. Mai 2020

Bis zu 30.000 Corona-Neuinfektionen verzeichneten die USA zuletzt täglich. Laut einer Prognose von US-Behörden könnte sich die Zahl bis Juni fast versiebenfachen. Damit stiegen auch die Todeszahlen rapide an.

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USA New York | Coronavirus | Todesopfer
In New York werden COVID-19-Tote aus einem Krankenhaus gebrachtBild: Reuters/A. Kelly

Mit fast 1,2 Millionen SARS-CoV-2 -Infektionen und mehr als 68.000 Todesfällen sind die USA das am stärksten von der Corona-Pandemie betroffene Land der Erde. Nun warnen US-Behörden einem Medienbericht zufolge vor einem möglichen weiteren starken Anstieg der Zahl der täglichen Coronavirus-Toten in dem Land. Die "New York Times" veröffentlichte eine vom Gesundheitsministerium und der Katastrophenschutzbehörde Fema zusammengestellte Präsentation, in der zwei Diagramme mit dem Vermerk "nur für den Dienstgebrauch" enthalten sind.

3000 Todesfälle pro Tag prognostiziert

In einem davon wird prognostiziert, dass die Zahl der Todesfälle infolge einer COVID-19-Erkrankung bis zum 1. Juni auf etwa 3000 pro Tag steigen könnte. Zuletzt hatte die Gesundheitsbehörde CDC von Samstag auf Sonntag einen Anstieg der Toten um knapp 1500 gemeldet. Die Zahl der Neuinfektionen könnte der Prognose zufolge von derzeit bis zu 30.000 auf rund 200.000 täglich anwachsen.

Das Weiße Haus wies die Prognosen zurück. Sie spiegelten weder die Modelle der eignen Coronavirus-Arbeitsgruppe noch die von ihr analysierten Daten wider, teilte der Vizesprecher des Weißen Hauses, Judd Deere, mit. Er sprach von einem "internen Dokument" der Gesundheitsbehörde, das nicht mit anderen Behörden abgestimmt und auch nicht der Coronavirus-Taskforce vorlegt worden sei.

Trump will zurück zur Normalität

Die Richtlinien von US-Präsident Donald Trump für eine graduelle Öffnung der Wirtschaft orientierten sich an wissenschaftlichen Erkenntnissen, mit denen die Gesundheitsexperten in der Regierung übereinstimmten, betonte Deere. Oberste Priorität für Trump bleibe die Gesundheit der Amerikaner. Andererseits drängt der US-Präsident im Wahljahr auf eine Lockerung der Corona-Einschränkungen und eine rasche Rückkehr zur Normalität.

USA | Washington | Trump äußert sich über das Coronavirus
Nach dem Willen von Präsident Donald Trump sollen die USA rasch aus dem Krisenmodus aussteigenBild: picture-alliance/AP Photo/A. Brandon

Dazu hat die US-Regierung einen Drei-Stufen-Plan vorgelegt. Die Bundesstaaten gehen aber sehr unterschiedlich mit diesen Leitlinien um. Einige Gouverneure wollen die wirtschaftliche Aktivität schneller wieder ankurbeln und haben bereits mit der Lockerung der Corona-Beschränkungen begonnen. Experten kritisieren dies als verfrüht.

USA machen Rekordschulden

Doch die Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung haben verheerende wirtschaftliche Auswirkungen. Um diese abzufedern, haben Kongress und Regierung Hilfen für Bürger und Unternehmen im Umfang von mehr als 2,7 Billionen Dollar (rund 2,4 Billionen Euro) beschossen.

Um diese zu finanzieren, muss die Regierung in diesem Quartal Rekordschulden aufnehmen. Das US-Finanzministerium kündigte an, im Zeitraum von April bis Juni neue Anleihen im Umfang von 2,999 Billionen Dollar (rund 2,7 Billionen Euro) ausgeben zu wollen. Das ist fünf Mal mehr als jemals zuvor in einem Quartal und mehr als doppelt so viel wie im gesamten Haushaltsjahr 2019.

ww/wa (dpa, afp)