Erstes nationales Schwulen-Denkmal in den USA
25. Juni 2016"Die berühmte Bar ist das erstes Nationaldenkmal der USA, das die Geschichte des Kampfs für die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgendern (LGBT) erzählt", machte Barack Obama in einem vom Weißen Haus veröffentlichten Video deutlich. Im Juni 1969 war es nach einer Polizeirazzia im Stonewall Inn, einem Treffpunkt für Homosexuelle, zum Aufstand gekommen. Schwule und Lesben wehrten sich erstmals gegen willkürliche Kontrollen und Schikanen. Sie errichteten Straßensperren, bewarfen Polizisten mit Gegenständen und skandierten "Gay Power".
Aus Angst vor aufgebrachten Demonstranten verbarrikadierten sich Polizisten im Stonewall Inn in der New Yorker Christopher Street. Erst nach Stunden konnte eine Sondereinheit der Sicherheitskräfte die Lage unter Kontrolle bringen. Doch die Krawalle in dem Viertel in Manhattan flammten in den folgenden Tagen immer wieder auf.
"Ein wesentlicher Teil Amerikas"
"Damals galt es als obszön, illegal oder sogar geisteskrank, schwul, lesbisch, bisexuell oder transgender zu sein", sagte Obama. "Razzien wie diese waren nichts Neues, aber diesmal hatten die Besucher genug. Also erhoben sie sich und sagten ihre Meinung. Die Krawalle wurden zu Protesten, die Proteste wurden eine Bewegung und die Bewegung wurde letztendlich ein wesentlicher Teil Amerikas."
Mit der Entscheidung des Präsidenten werden auch der gegenüber der Bar liegende Christopher Park - wo bereits ein Denkmal an die Befreiung der LGBT-Gemeinde erinnert - sowie angrenzende Straßen geschützt.
Die Unruhen um die Szene-Bar gelten als Beginn der internationalen Emanzipationsbewegung von Schwulen und Lesben. Zum ersten Jahrestag der Krawalle zogen etwa 4000 Homosexuelle durch New York und forderten Gleichberechtigung.
Heute erinnert in zahlreichen Städten und Ländern der jährliche Christopher Street Day (CSD) an die Vorfälle. Er steht weltweit für das Selbstbewusstsein Homosexueller und ihren Widerstand gegen Diskriminierung.
se/wl (rtr, dpa, afp)