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Stärkster Beschäftigungsanstieg seit 2007

2. Januar 2018

In Deutschland sind immer mehr Menschen in Lohn und Brot. Zwar schrumpft und altert die Bevölkerung. Doch eine höhere Erwerbsbeteiligung und die Zuwanderung ausländischer Fachkräfte gleichen die negativen Effekte aus.

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Niedersachsen VW-Werk Emden
Arbeiter in einem Automobilwerk in Emden (Archivbild)Bild: picture-alliance/dpa/C. Jasper

Die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland ist 2017 so kräftig gestiegen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Sie nahm um 638.000 Personen oder 1,5 Prozent auf den Rekordwert von rund 44,3 Millionen zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. "Damit setzte sich der seit zwölf Jahren anhaltende Anstieg der Erwerbstätigkeit dynamisch fort", erklärten die Statistiker. "Eine gesteigerte Erwerbsbeteiligung der inländischen Bevölkerung sowie die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte glichen negative demografische Effekte aus, so dass im Jahr 2017 die höchste Zahl an Erwerbstätigen seit der Wiedervereinigung erreicht wurde."

Grund ist die gute Konjunktur. Das Bruttoinlandsprodukt wuchs 2017 bereits das achte Jahr in Folge. Eine wichtige Stütze ist dabei der private Konsum, der wiederum von Rekordbeschäftigung und steigenden Reallöhnen profitiert. Da der Aufschwung nach Prognose aller führenden Experten anhalten dürfte, wird ein weiterer Beschäftigungsrekord erwartet. Das Münchner Ifo-Institut rechnet für dieses Jahr mit einem Anstieg auf fast 44,8 Millionen. 2019 sollen es dann sogar knapp 45,2 Millionen Erwerbstätige sein.

Land- und Forstwirtschaft im Rückgang

Die meisten Stellen schufen im vergangenen Jahr die Dienstleister. Hier gab es eine Zunahme um 1,7 Prozent. Allein der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit verzeichnete einen Anstieg um 2,0 Prozent oder 214.000 Erwerbstätige. Bei den Unternehmensdienstleistern gab es ein Plus von 146.000 oder 2,5 Prozent, im Bereich Handel, Verkehr, Gastgewerbe von 111.000 oder 1,1 Prozent. Auch im produzierenden Gewerbe erhöhte sich die Zahl der Erwerbstätigen, und zwar um 61.000 oder 0,8 Prozent. Im Baugewerbe stieg sie um 43.000 oder 1,8 Prozent. Dagegen gab es im Sektor Land- und Forstwirtschaft sowie Fischerei einen Rückgang um 2000 oder 0,3 Prozent.

Deutschland Kindergarten Sprachförderung
Auch der Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit wuchs (Archivbild eines Kindergartens in Dortmund)Bild: Imago//biky

Die Zahl der Arbeitnehmer mit Wohnort in Deutschland nahm insgesamt um 656.000 auf 39,9 Millionen zu. "Während die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter anstieg, war die Summe der marginal Beschäftigten (darunter geringfügige Beschäftigung) weiter rückläufig", erklärten die Statistiker. Auch die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger sank. Hier gab es einen Rückgang um 26.000 oder 0,6 Prozent auf 4,3 Millionen.

Die Zahl der Erwerbslosen nahm ebenso weiter ab, um 4,5 Prozent auf knapp 1,7 Millionen, wie das Statistikamt mitteilte. Die Erwerbslosenquote ging damit von 3,9 auf 3,7 Prozent zurück. Das ist der niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Das Statistikamt nutzt zur Berechnung von Erwerbslosigkeit die international vergleichbare Definition und kommt daher zu anderen Ergebnissen als die Bundesagentur für Arbeit.

jj/uh (dpa, afp, rtr)