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Staupe-Virus bedroht Pandas

Hannah Fuchs (mit dpa)16. Januar 2015

Da gibt es nur so wenige Pandas - und dann infizieren sie sich auch noch mit Staupe. Zwei Bären sind jetzt daran gestorben. Möglicherweise stammt das Virus von Haustieren, wie Hunden und Katzen.

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Panda (Foto: dpa).
Bild: picture-alliance/W. Hong

In China geht derzeit die Staupe unter den Bären um: Zwei Pandas einer Zuchtstation sind daran gestorben, um das Leben eines dritten wird derzeit gerungen, und die Infektion eines vierten Riesenpandas ist nun auch bestätigt. Dieser zeige allerdings noch keine Symptome. Wie viele Tiere noch betroffen sind, ist unklar. Die Aufregung ist jedoch groß, wo es nur noch 2000 Pandas in freier Wildbahn und in Zuchtstationen gibt.

Toter Seehund (Foto: Carsten Rehder/dpa).
An der Seehundstaupe verendeten 1988 in Nord- und Ostsee 18.000 und im Jahr 2002 sogar 21.700 TiereBild: picture-alliance/dpa/C. Rehder

Staupe-Virus: "Heilung oder Tod"

Das Staupe-Virus ist eng verwandt mit dem Masernvirus beim Menschen. Besonders häufig tritt es bei Hunden auf - und endet oftmals tödlich. Haustiere können und sollten jedoch dagegen geimpft werden.

Aber auch Wildtiere sind vor dem Virus nicht gefeit. Marder, Füchse und Seehunde etwa - oder nun auch der Pandabär.

Eine Übertragung erfolgt in der Regel durch direkten Kontakt zwischen einem Virusausscheider und einem für das Virus empfindlichen Tier. Um einen Menschen krank machen zu können, müsste das Virus jedoch noch einige Veränderungen seines Erbgutes durchmachen.

Unter Tieren genügen Körperflüssigkeiten, infizierte Nahrung oder Wasser schon, um sich zu infizieren. Die Inkubationszeit beträgt dann etwa drei bis sechs Tage. Nach acht Tagen sind die Ausscheidungen des infizierten Tieres ansteckend.

Wenn erste Symptome - wie Infektionen der Atemwege, Fieber oder Lungenentzündung - auftreten, liegt die Chance, den Panda noch zu retten, bei 20 Prozent. Sollte auch das Nervensystem betroffen ist, sinkt die Überlebenschance auf weniger als fünf Prozent.

Diesmal kam die Staupe wohl sehr plötzlich. Die ersten Anzeichen waren unverdächtig und schwer zu erkennen. "Vielleicht hat sich das Virus über die Jahre auch gewandelt", sagte Jin Yipeng, Professor an der Landwirtschaftsuniversität Chinas, der Zeitung "Huashangbao" in Xi'an.

Das jetzt betroffene Zentrum nahe Xi'an, in dem 25 Pandas Zuhause sind, wurde geschlossen. Alle gesunden Tiere wurden in andere Stationen verlegt. In dem Gehege in Xi'an und in den anderen Zuchtzentren wie in Chongqing und Chengdu werden jetzt streunende Hunde und Katzen eingefangen und Löcher in Zäunen und Gittern repariert, um zu verhindern, dass andere Tiere eindringen.