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Tausende demonstrieren für Klimaschutz

17. Februar 2013

Unter dem Motto "Vorwärts beim Klima" gingen mehrere tausend Umweltaktivisten in Washington auf die Straße. Von Präsident Obama fordern sie Taten statt Worte. Im Zentrum der Kritik steht die Keystone-Pipeline.

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Ein Demonstrant hält ein Plakat mit der Aufschrift "Es ist Zeit, den CO2-Ausstoß zu stoppen" hoch (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Es war eine der größten Umwelt-Demos in der Geschichte der USA: In der Hauptstadt Washington gingen mehrere tausend Menschen gegen den Klimawandel auf die Straße. Die Veranstalter sprachen von 30.000 Teilnehmern. Unter dem Motto "Vorwärts beim Klima" forderten sie von US-Präsident Barack Obama und seiner Regierung stärkere Maßnahmen zum Umweltschutz. Nahe dem Weißen Haus protestierten die Aktivisten auch gegen den Bau der umstrittenen Keystone-XL-Pipeline von Kanada nach Texas, die aus Teersand gewonnenes Öl zu Raffinerien transportieren soll.

"Der US-Präsident hat die Macht, den Wechsel von fossilen Brennstoffen zu sauberen Energien mit Nachdruck voranzutreiben", sagte Michael Brune, der Chef der Umweltorganisation Sierra Club, die die Kundgebung mit organisiert hatte. "Er kann damit gleich anfangen, indem er die gefährliche Keystone-XL-Pipeline stoppt." Eine Petition zur Unterstützung der Forderungen wurde von zahlreichen Prominenten unterzeichnet, darunter Alec Baldwin, Susan Sarandon, Morgan Freeman und Yoko Ono.

Irene und Sandy reichen

"Hurrikan Irene und Supersturm Sandy reichen", rief eine Studentin aus New Jersey. "Der Klimawandel ist da - auf welche Katastrophen warten wir noch, bis wir endlich handeln?" Wie Tausende andere war sie mit einem Bus angereist, um bei der von über 50 Umweltorganisationen veranstalteten Großdemonstration dabei zu sein. Ein Meer von Flaggen der unterschiedlichsten US-Staaten wehte rund um den hellgrauen Obelisken, das Washington Monument, auf der Prachtmeile der Hauptstadt.

"Das Klima geht uns alle an", prangte auf einem Transparent. "Teersande sind Klimabomben" auf einem anderen. Eine Indianerin vom Stamm der Cherokee aus Oklahoma sagte, es gehöre zu den Rechten der Naturvölker, sich gegen die Pipeline zu wehren. "Das ist der Anfang", ermunterte Schauspieler Robert Redford. "Der Anfang eines wahren Kampfes für Amerikas Zukunft." Präsident Obamas Erbe werde davon abhängen, was er zur Lösung der Klimakrise tue.

Obama in der Pflicht?

Obama hatte vergangene Woche in seiner Rede zur Lage der Nation angekündigt, mit oder ohne den Kongress Maßnahmen zum Klimaschutz einzuleiten. "Er muss die Pipeline stoppen, wenn er es ernst meint", so ein Demonstrant. "Sonst macht er alles zunichte, was er bislang geschafft hat."

Umweltschützer und Wissenschaftler haben erst kürzlich in zwei neuen Studien davor gewarnt, dass durch die Ölgewinnung aus Teersand dreimal mehr Treibhausgase freigesetzt werden als bei der konventionellen Förderung. Nach einer Analyse der kanadischen Denkfabrik Pembina Institut wäre die Pipeline Teil eines Industrie-Plans, die Ölgewinnung aus Teersanden bis 2030 zu verdreifachen.

Dabei entstehen nach Warnungen von Wissenschaftlern auch giftige Nebenprodukte. Außerdem werden Umweltschäden durch Lecks in der Leitung befürchtet. Zu den Gegnern der Pipeline gehören auch Senatoren wie Robert F. Kennedy, der Neffe des 1963 ermordeten Präsidenten John F. Kennedy.

mm/wa (dpa, afp)