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Politik

Tausende gedenken Winnie Madikizela-Mandela

11. April 2018

Jahrzehntelang kämpfte die Ex-Frau von Nelson Mandela gegen Südafrikas Apartheid-Regime. Nach ihrem Tod wollen viele Menschen von der "Mutter der Nation" Abschied nehmen - auch wenn sie umstritten war.

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Südafrika Trauerfeier für Winnie Madikizela-Mandela in Johannesburg
Im Stadion erinnerten sich die Menschen an Winnie Madikizela-MandelaBild: Reuters/M. Hutchings

Familienmitglieder, Politiker, Aktivisten und Unterstützer feierten mit Reden und Gesang das Leben von Winnie Madikizela-Mandela und ihren jahrzehntelangen Kampf gegen das Apartheidsystem in Südafrika. "Dein Mut angesichts des Todes, angesichts der Inhaftierung, hat unsere Augen geöffnet und Generationen von Freiheitskämpfer inspiriert", sagte Vizepräsident David Mabuza im Orlando-Stadion in Soweto, einem Township der Wirtschaftsmetropole Johannesburg.

Südafrika Trauerfeier für Winnie Madikizela-Mandela in Johannesburg
Anhängerinnen und Anhänger von Winnie Madikizela-Mandela nehmen AbschiedBild: Reuters/S. Sibeko

Die Ex-Frau des ersten schwarzen Präsidenten von Südafrika, Nelson Mandela, war am 2. April im Alter von 81 Jahren nach langer Krankheit gestorben. Bereits in den vergangenen Tagen wurden überall im Land Trauerfeiern abgehalten. Das Staatsbegräbnis findet am Samstag statt.

Nicht nur positive Schlagzeilen

Die polarisierende Politikerin gilt als Symbolfigur des Kampfes gegen Apartheid, deren Leben auch durch kriminelle Verwicklungen und Skandale geprägt wurde. Madikizela-Mandela hatte sich als erste schwarze Südafrikanerin zur Sozialarbeiterin ausbilden lassen und heiratete 1958 den Anwalt Nelson Mandela. Nach seiner Inhaftierung auf Robben Island 1964 war sie ständigen Schikanen durch das Apartheid-Regime ausgesetzt.

Südafrika Winnie Mandela
Winnie Madikizela-Mandela, die "Mutter der Nation"Bild: Imago/Gallo Images

Dennoch verschaffte sie sich durch soziales Engagement, ihren Aktivismus und ihre Furchtlosigkeit weltweiten Respekt. Ihr Kampf gegen Apartheid brachte ihr den Beinamen "Mutter der Nation" ein. 

Später wurde sie aber mit Entführungen, Folterungen und sogar Mord in Verbindung gebracht. 1991 wurde sie wegen Entführung und Beihilfe zur Körperverletzung von vier schwarzen Jugendlichen zu sechs Jahren Haft verurteilt, kam in der Berufung aber mit einer Geldstrafe davon. Auch Skandale und Schulden erschütterten ihren Ruf. Das Paar trennte sich noch vor Mandelas Wahl zum Präsidenten 1994 - nach 38 Jahren Ehe.

rk/pg (dpa, epd)