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Teilrückzug aus Gaza

7. November 2006

Israelische Truppen haben nach sechs Tagen den Gazastreifen teilweise wieder verlassen. Bei der Offensive sollen 50 Palästinenser getötet worden sein. Die palästinensische Regierungsbildung kommt unterdessen nicht voran.

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Israelische Soldaten nach ihrer Rückkehr aus Bet Hanun
Israelische Soldaten nach ihrer Rückkehr aus Bet HanunBild: AP

Bei einer fast einwöchigen Militäraktion israelischer Einheiten im Gazastreifen sind etwa 50 Palästinenser und ein israelischer Soldat getötet worden. Die Truppen zogen sich am Dienstag (7.11.2006) in die Außenbezirke der Stadt Bet Hanun zurück, die im Mittelpunkt der Offensive stand. Der Militäreinsatz Israels war der größte seit 14 Monaten. Im September 2005 hatte Israel seine Besatzung im Gazastreifen nach 40 Jahren beendet.

Verschiedene Angaben über die Opfer

Die Streitkräfte teilten mit, dass Dutzende von militanten Palästinensern getötet oder verhaftet worden seien. Außerdem seien große Mengen von Waffen sichergestellt worden. Die radikalislamische Hamas-Bewegung von Ministerpräsident Ismail Hanija erklärte hingegen, die Opfer seien überwiegend Zivilisten.

Raketen aus Bet Hanun?

Die Offensive richtete sich nach israelischen Angaben vor allem gegen den wiederholten Abschuss von Raketen aus Bet Hanun. Erklärtes Ziel der Aktion war nach israelischen Armeeangaben vor allem die Zerstörung palästinensischer Raketenstellungen. Während des Einsatzes wurden zahlreiche Häuser von Verdächtigen durchsucht. Hunderte von Palästinensern seien verhört worden. Seit der Entführung des Soldaten Gilad Schalit am 25. Juni hat Israel seinen militärischen Druck auf den Gazastreifen wieder verstärkt.

Kaputte Straßen in der Stadt Bet Hanun
Kaputte Straßen in der Stadt Bet HanunBild: AP

Mehrere hundert Bewohner von Bet Hanun waren am Dienstagmorgen erstmals seit Tagen aus ihren Häusern gekommen. Die Straßen sind laut Agenturangaben von Trümmern übersät, Telefon- und Stromleitungen seien zerstört. Von der Moschee würde nur das Minarett stehen. Die meisten Schäden sollen von Panzern angerichtet worden sein, die auch einen Teil des Friedhofs beschädigten.

Kritik an der Behandlung von Frauen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte am Montag die Behandlung von Frauen in den palästinensischen Gebieten. Frauen würden immer öfter Opfer von systematischer Gewalt wie Vergewaltigungen und Schlägen. Polizei, Gerichte und Behörden böten den Frauen keinen Schutz, erklärte die in New York ansässige Organisation.

Über eine Palästinenser-Regierung wird noch verhandelt

Die beiden Palästinenser-Organisationen Hamas und Fatah haben sich noch nicht endgültig auf eine gemeinsame Regierung für die Palästinensergebiete geeinigt. Am Montag verkündeten sie zwar eine grundsätzliche Übereinkunft, es gebe aber noch einige offene Fragen. Nach einem Treffen zwischen Palästinenserpräsident Mahmud Abbas von der gemäßigten Fatah mit Ministerpräsident Hanija von der Hamas am Montag kam es in den strittigen Punkten jedoch noch zu keinem Kompromiss. Die Gespräche sollen fortgesetzt werden. (kap)