Todesfall in der DR Kongo "vermutlich" Ebola
11. Mai 2018Die verstorbene Patientin habe Symptome gezeigt, die für hämorrhagisches Fieber typisch seien, sagte Gesundheitsminister Oly Ilunga in der kongolesischen Hauptstadt Kinshasa. Auch Ebola ist - wie das Lassa- und das Dengue-Fieber - eine solche mit Blutungen einhergehende Fiebererkrankung. Ob es sich allerdings tatsächlich um einen Ebola-Fall handelt, sei noch nicht geklärt, so der Minister.
Drei weitere in der Region Equateur im Nordwesten des Landes erkrankte Patienten seien ebenfalls medizinisches Pflegepersonal, sagte Ilunga. "Diese Situation bereitet uns Sorgen und erfordert eine unmittelbare und energische Antwort", sagte der Minister.
Angst vor Grenzüberschreitung
Die Region liegt nahe des Kongo-Flusses, der die Demokratische Republik Kongo von der kleineren Republik Kongo trennt und eine wichtige Handelsstraße ist. Das schürt Sorgen, dass die Erkrankung in das Nachbarland geraten könnte. Gesundheitsminister Ilunga nannte die jüngste Ebola-Epidemie eine "öffentliche Gesundheitskrise von internationaler Bedeutung".
Die Weltgesundheitsorganisation hatte am Mittwoch den Ebola-Ausbruch bestätigt und zeigte sich besorgt. Zwei Menschen in Bikoro in der nordwestlichen Provinz Equateur seien positiv auf die tödliche Fieberkrankheit getestet worden, teilte die WHO in Genf mit. In den vergangenen fünf Wochen gab es zudem in der Demokratischen Republik Kongo fast 20 Todesfälle, hinter denen eine Ebola-Infektion vermutet wird.
Leidgeprüftes Land
Das Ebola-Virus gehört zu den gefährlichsten Krankheitserregern der Welt. Im Kongo kommt es immer wieder zu kleineren Ausbrüchen, etwa im vergangenen Jahr, als vier Menschen starben. Seit 1976 - in dem Jahr wurde Ebola erstmals identifiziert - ist die tödliche Erkrankung neunmal in der Demokratischen Republik Kongo ausgebrochen. Die Erfahrung des Landes mit der Krankheit und die dünne Besiedlung trugen dazu bei, dass Ausbrüche in der Vergangenheit vergleichsweise gut isoliert werden konnten und damit klein blieben.
Bei der bislang größten Ebola-Epidemie starben in den westafrikanischen Staaten Liberia, Guinea und Sierra Leona in den Jahren 2014 und 2015 mehr als 11.000 Menschen, mehr als 28.000 infizierten sich.
mak/se (dpa, rtr, ape)