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Zwei Georgier wegen COVID-Verstoß ausgeschlossen

Stefan Nestler mit sid, Kyodo, Mainishi Newspaper
31. Juli 2021

Die Spiele in Tokio sind für zwei Judoka aus Georgien vorzeitig zu Ende. Sie müssen in ihre Heimat zurückkehren, weil sie das Olympische Dorf verlassen und damit gegen die Corona-Vorschriften verstoßen haben.

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Olympia 2020 Tokio | Corona-Regeln
Ein japanischer Volunteer mahnt die Olympia-Geste, sich an die COVID-Regeln zu haltenBild: Marijan Murat/dpa/picture alliance

Sie wollten sich die Stadt Tokio ansehen. Deshalb verließen zwei georgische Judoka das Olympische Dorf. Wegen dieses Verstoßes gegen die strengen Corona-Schutzregeln müssen sie jetzt die Olympischen Spiele verlassen. Das berichtet die japanische Nachrichtenagentur Kyodo unter Hinweis auf Informationen des Nationalen Olympischen Komitees Georgiens.

Nach Angaben von Olympia-Ministerin Tamayo Marukawa wurden zudem in den vergangenen Tagen mehrere Athleten und Betreuer streng verwarnt und einigen von ihnen vorübergehend die Akkretierung entzogen, weil sie gegen das COVID-Protokoll verstoßen hätten. Sie waren aufgefallen, als sie andere Olympia-Startende anfeuerten, ohne eine Schutzmaske zu tragen. Welche Teams betroffen waren, teilte Marukawa nicht mit.

Wegen der Corona-Pandemie herrschen bei den Olympischen Spielen strenge Hygiene-Vorschriften. Alle für das Ereignis zugelassenen Sportler, Mannschaftsmitglieder und auch Journalisten müssen sich an die im sogenannten "Playbook" festgelegten Regeln halten. Dazu gehören unter anderem tägliche Corona-Tests sowie das Verbot, sich innerhalb der ersten 14 Tage nach Einreise außerhalb der Olympia-"Blase" zu bewegen.

Knapp 250 Corona-Fälle im Umfeld der Spiele

In Tokio wurden am Samstag erstmals seit Beginn der Pandemie mehr als 4000 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden registriert. Am Vortag hatte die Regierung den Corona-Notstand in der Olympiastadt abermals verlängert - vorerst bis zum 31. August - und ihn auf weitere Präfekturen ausgeweitet. Der wichtigste Pandemie-Berater der Regierung, der Mediziner Shigeru Omi, warnte angesichts der rasanten Ausbreitung der Virus-Variante Delta vor einer Überlastung des japanischen Gesundheitssystems.

"Gefängnisartige Zustände" in Quarantäne

Bislang wurden knapp 250 Athletinnen und Athleten, Betreuer oder andere Olympia-Gäste positiv getestet.Einer davon war der deutsche Radprofi Simon Geschke am Samstag vergangener Woche. Er darf an diesem am Sonntag das Quarantäne-Hotel verlassen und nach Deutschland zurückfliegen. "Ich glaube es erst, wenn ich im Flieger sitze", sagte der 35-Jährige. Geschke hätte nach dem COVID-Protokoll der Spiele bis zu 14 Tage im Quarantäne-Hotel festsitzen können.

Das Bündnis "Athleten Deutschland" hatte von "gefängnisartigen Zuständen" in dem Hotel gesprochen. Die Lebensmittelversorgung sei weder reichhaltig noch ausgewogen, die Frischluftzufuhr unzureichend. Nach Angaben des deutschen Olympia-Teams sollen sich die Bedingungen inzwischen etwas gebessert haben.

DW Kommentarbild Stefan Nestler
Stefan Nestler Redakteur und Reporter