Trotz Coronavirus: Borussenduell findet statt
4. März 2020Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund - das Borussenduell, der aktuelle Tabellenvierte gegen den Dritten, ist das Highlight des bevorstehenden 25. Bundesliga-Spieltags. Das Stadion in Mönchengladbach wird mit rund 54.000 Zuschauern ausverkauft sein - und der Ball wird trotz der Coronavirus-Epidemie rollen. "Das Spiel kann stattfinden", gab der gastgebende Verein nach Gesprächen mit der Landesregierung Nordrhein-Westfalens an diesem Mittwoch bekannt. Nach Medienberichten hatten sowohl ein "Geisterspiel" vor leeren Rängen als auch eine komplette Absage im Raum gestanden.
Die Gladbacher legten allerdings Besuchern aus dem Kreis Heinsberg nahe, ihre Karten zurückzugeben. Der Preis werde erstattet, zudem gebe es für jene, die dem Angebot folgten, Freikarten für das nächste Champions- oder Europa-League-Heimspiel der Borussia. In und um die 40.000-Einwohner-Stadt, rund 30 Kilometer von Mönchengladbach entfernt, wurden bisher mehr als 100 Corona-Infektionen bestätigt. Damit ist Heinsberg bisher der von dem Coronavirus am stärksten betroffene Landkreis Deutschlands. Am vergangenen Wochenende hatte der zuständige Fußball-Verband Mittelrhein deshalb in dem Landkreis alle Fußballspiele im Amateurbereich abgesagt.
DFL und DFB: "Die Gesundheitsämter entscheiden"
Obwohl in Deutschland bereits andere Großveranstaltungen wie die Internationale Tourismusbörse (ITB) in Berlin oder die Buchmesse in Leipzig wegen der Coronavirus-Epidemie abgeblasen wurden, hat der deutsche Profifußball bisher noch nicht die Reißleine gezogen. In der Schweiz dagegen wurden bereits alle im März angesetzten Spiele der 1. und 2. Liga abgesagt, in der italienischen Serie A bisher zehn Partien verschoben.
Die Deutsche Fußball Liga (DFL), die für den Spielbetrieb der Bundesliga und 2. Liga zuständig ist, steht nach eigenen Angaben in ständigem Kontakt mit dem Bundesgesundheitsministerium. Vor dem vergangenen Spieltag hatte die DFL erklärt, dass es nach derzeitigem Stand keinen Hinweis darauf gebe, dass die Spiele nicht wie geplant ausgetragen werden können. "Sollte sich an der derzeitigen Lage etwas ändern, entscheiden die Gesundheitsbehörden über mögliche Konsequenzen", hieß es in einer Mitteilung der DFL in der vergangenen Woche. Diese habe immer noch Bestand, sagte eine DFL-Sprecherin auf DW-Nachfrage. Auch DFB-Vizepräsident Rainer Koch verwies am Rande des UEFA-Kongresses in Amsterdam auf die enge Abstimmung mit den Gesundheitsämtern: "Die haben die Entscheidungen zu treffen, und deren Ratschlägen folgen wir, und deren Entscheidungen werden wir natürlich umsetzen."
BVB sagt Asienreise ab
Die Profivereine haben auf die Corona-Epidemie reagiert. So sagte Borussia Dortmund seine für den Sommer geplante Asien-Reise ab. RB Leipzig stornierte alle Reisen seiner Spieler und Mitarbeiter. Der FC Bayern und auch der BVB empfahlen ihren Profis, bis auf Weiteres keine Autogramme mehr zu schreiben und auch nicht für Fotos oder Selfies mit den Fans zur Verfügung zu stehen.