Trump: Erst zum Mond, dann zum Mars
11. Dezember 2017"That's one small step for a man, one giant leap for mankind", sagte Neil Armstrong am 21. Juli 1969 um 3.56 MEZ. Er hatte gerade als erster Mensch seinen Fuß mit jenem "kleinen Schritt" auf das Mare Tranqullitatis auf dem Mond gesetzt. Auf der ganzen Erde verfolgte man die Mission der Apollo 11 mit atemloser Spannung, obgleich Jahre später Verschwörungstheoretiker behaupteten, die Amerikaner hätten die ganze Sache nur simuliert, um im Kalten Krieg besser dazustehen.
Andere Bedenkenträger, die man ernster nehmen konnte, wandten irgenwann ein, das ganze Apollo-Programm der US-Raumfahrtbehörde NASA habe den US-Steuerzahler zwar ein Milliardenvermögen gekostet, unter wissenschaftlichen Aspekten aber eher überschaubare Ergebnisse eingebracht. Im Dezember 1972 durften die drei Apollo-17-Astronauten Eugene Cernan, Ronald Evans und Harrison Schmidt drei Tage lang mit ihrem Mondauto da oben herumfahren. Dann war der Zauber vorbei.
Solche Abenteuer waren nicht nur nach dem Geschmack des früheren US-Präsidenten John F. Kennedy. Sie entsprechen auch der Vorstellungswelt des Mannes, der mit dem Slogan "Make America great again" ins Weiße Haus einziehen konnte. Dass Donald Trump mit einer neuen bemannten Mondmission liebäugelt, ist bekannt. Nun will der Präsident Ernst machen. Das Präsidialamt kündigte an, Trump werde eine Direktive unterzeichnen, die die NASA damit beauftragt, ein "innovatives Weltraumerkundungs-Programm" aufzulegen, "um Amerikaner zurück zum Mond zu bringen, und letztendlich zum Mars".
"Unglaubliche Technologie"
Trump werde die bemannte Raumfahrt der USA so verändern, dass das Land "die treibende Kraft in der Weltraumindustrie wird, neue Erkenntnisse aus dem Kosmos gewinnt und unglaubliche Technologie in Gang setzt". Vielleicht hat sich der Präsident daran erinnert, dass die Apollo-Missionen zwar auch Menschenleben kosteten - die Besatzung der Apollo 1 kam bei einem Feuer bei einem Bodentest in der Kabine ums Leben. Die Befürworter der bemannten Raumfahrt weisen auch darauf hin, dass über die Jahre mehrere hunderttausend Menschen für den Traum vom Mond gearbeitet haben.
ml/qu (rtr, ap, nasa.gov)