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Trump wiederholt auf CNN Falschbehauptungen und Vorwürfe

11. Mai 2023

Jahrelang mied der frühere US-Präsident Donald Trump Kontakte zum Fernsehsender CNN. Doch nun nutzt er ein Interview dort als Forum unter anderem für Ausfälle gegen politische Gegner und Angriffe auf die Justiz.

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Donald Trump spricht in ein Mikrofon
Der frühere US-Präsident Donald Trump Bild: Evan Vucci/AP/dpa/picture alliance

In seinem ersten Auftritt beim Nachrichtensender CNN seit sieben Jahren hat der frühere US-Präsident Donald Trump sich uneinsichtig gezeigt und den vielfach widerlegten Vorwurf des massiven Betrugs bei der Präsidentenwahl 2020 Wahlbetrugs erneut geäußert. Zu Beginn der Sendung aus Manchester im Bundesstaat New Hampshire sagte Trump: "Es war eine manipulierte Wahl." Der abgewählte Republikaner, der bei der Präsidentenwahl 2024 erneut antreten will, fügte hinzu, das könne jeder sehen - "es sei denn, man ist eine sehr dumme Person".

Trump räumte seine Wahlniederlage gegen den Demokraten Joe Biden nicht ein und zeigte auch keinerlei Bedauern über die gewaltsame Kapitol-Erstürmung vom 6. Januar 2021, die als Folge seiner Wahlbetrugsvorwürfe angesehen wird. Der Rechtspopulist kündigte vielmehr an, im Falle seiner Wiederwahl "einen großen Teil" der verurteilten Angreifer zu begnadigen. Infolge der Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben. Der Politiker stellte sich in der Townhall-Veranstaltung den Fragen der Journalistin Kaitlan Collins und von konservativen Wählern. Konkrete politische Ideen brachte Trump für den Fall seiner Wiederwahl bei dem Auftritt nicht vor.

Trump nennt Carroll eine "Verrückte"

Das Interview war Trumps erster öffentlicher Auftritt nach seiner Verurteilung wegen sexuellen Missbrauchs in einem New Yorker Zivilprozess. Am Dienstag war er zu einer Entschädigung in Millionenhöhe an die Schriftstellerin und Journalistin E. Jean Carroll verurteilt worden. Eine New Yorker Geschworenenjury sah es als erwiesen an, dass Trump sie 1996 in einem New Yorker Nobelkaufhaus sexuell missbraucht hat. Das Ganze sei "eine erfundene Geschichte", das Verfahren eine "abgekartete Sache" gewesen und der Richter "furchtbar", so Trump. Er nannte Carroll eine "Verrückte".

Trump äußerte sich auch zum sogenannten Schuldenstreit zwischen der Biden-Regierung und seinen Republikanern. Der 76-Jährige empfahl seiner Partei dabei, einen Zahlungsausfall des Landes in Kauf zu nehmen: "Ich sage den republikanischen Abgeordneten und Senatoren: Wenn sie euch keine massiven Ausgabenkürzungen geben, dann müsst ihr einen Zahlungsausfall machen."

Grundsätzlich hielt Trump seinem Nachfolger Biden eine verheerende Politik vor und verwies dabei unter anderem auf die hohe Inflation und die Schwierigkeiten an der Grenze zu Mexiko. "Wir sind in vielerlei Hinsicht ein Dritte-Welt-Land geworden." Mit dem Auslaufen einer umstrittenen Abschieberegelung in der Nacht auf Freitag würden "Millionen" Migranten über die US-Südgrenze ins Land kommen.

USA New Hampshire CNN Town Hall Trump
Reporter verfolgen Tumps Auftritt in Manchester im US-Bundesstaat New Hampshire Bild: Joseph Prezioso/AFP

Ukraine-Krieg in 24 Stunden beenden?

Ein wichtiges Thema der Veranstaltung war auch der Ukraine-Krieg. So behauptete der Ex-Präsident, er könne "in 24 Stunden" für Frieden sorgen, sagte Trump. Zugleich wollte er sich nicht darauf festlegen lassen, ob er an den massiven Militärhilfen der USA für die Ukraine festhalten würde. "Ich möchte, dass Europa mehr Geld zur Verfügung stellt, weil sie uns auslachen. Sie denken, wir sind ein Haufen Idioten", sagte er.

Trump wich der Frage aus, ob er sich einen Sieg der Ukraine oder einen Sieg Russlands wünsche. "Ich sehe das nicht unter dem Gesichtspunkt von siegen und verlieren. Ich sehe das unter dem Gesichtspunkt, ihn (den Krieg) zu beenden", sagte der Ex-Präsident, der sich in der Vergangenheit immer wieder anerkennend über den russischen Staatschef Wladimir Putin geäußert hat. "Ich will, dass alle aufhören zu sterben."

Trumps Aversion gegen CNN

Trump war zuletzt im Präsidentschaftswahlkampf 2016 von CNN interviewt worden. In den Jahren seiner Präsidentschaft und auch in den Jahren danach war das Verhältnis zwischen dem Rechtspopulisten und dem Nachrichtensender höchst angespannt. Wiederholt verunglimpfte er CNN als Medium für "Fake News". Der Nachrichtensender berichtete sehr kritisch über den Politiker.

Der Sender verteidigte die Einladung Trump gegen breite Kritik und verwies darauf, dass er mit allen Präsidentschaftsbewerbern eine solche Townhall-Sendung plane. Trump ist mit großem Abstand der führende Bewerber auf der Seite der Republikaner. Derweil nutzte der amtierende Präsident Trumps Auftritt bei CNN auch für einen Aufruf zu Wahlspenden. "Es ist ganz einfach, Leute", schrieb der Präsident auf Twitter. "Wollt ihr davon vier weitere Jahre?"

kle/fab (afp, dpa, rtre)