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Politik

Neun Meter hoch und unzerstörbar

19. März 2017

Die US-Regierung hat ihre Ausschreibung für den Bau einer Grenzmauer zu Mexiko konkretisiert. Firmen, die sich beteiligen wollen, liegen jetzt konkrete Angaben vor, wie das Bollwerk aussehen soll.

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USA Grenze Mexiko Arizona Grenzwall
Schon jetzt gibt es an der rund 3200 Kilometer langen Grenze Befestigungsanlagen wie hier im Bundesstaat ArizonaBild: Getty Images/AFP/J. Watson

Als eine seiner ersten Amtshandlungen hatte US-Präsident Donald Trump im Januar den Bau der Mauer an der Grenze zu Mexiko per Dekret angeordnet. Nach der Ausschreibung hat das Heimatschutzministerium jetzt Details für den Bau der Grenzbefestigung genannt. Danach soll die Mauer zwischen 5,40 und 9,10 Meter hoch werden und für Menschen unüberwindbar sein.

Ein Teil des Bollwerks soll aus Zement gebaut werden, ein zweiter Teil mit anderen Materialien. Um zu verhindern, dass Tunnel unterhalb der Mauer gegraben werden, soll sie mindestens 1,80 Meter in die Tiefe reichen. Kritiker hatte bereits Bedenken geäußert, dass wie bisher schon Drogen- und Menschenschmuggler mit Hilfe von Tunneln weiterhin ihren Geschäften nachgehen könnten. Darüber hinaus soll die Mauer auch beim Einsatz von Gewalt etwa durch Hammer, Meißel oder Schweißgeräte standhalten.

Kosten von bis zu 21 Milliarden Dollar

Die rund 700 interessierten Firmen haben bis zum 29. März Zeit, um Vorschläge einzureichen. Schätzungen gehen davon aus, dass die Kosten bis zu 21 Milliarden Dollar (19,5 Mrd Euro) betragen könnten. Im Haushaltsentwurf der US-Regierung für 2017 und 2018 sind bisher insgesamt 4,3 Milliarden Dollar als erste Finanzierungstranche für das umstrittene Projekt vorgesehen.

Mexiko soll zahlen

Eigentlich will Trump aber Mexiko die Kosten aufbürden. Die Regierung in Mexiko-Stadt lehnt das ab. Deshalb haben sich die Beziehungen beider Länder seit Trumps Amtsantritt deutlich verschlechtert. Für Washington ist aber auch eine indirekte Finanzierung denkbar, zum Beispiel über neue Strafzölle oder eine Besteuerung von Überweisungen, von in den USA lebenden Mexikanern in ihre Heimat.

Die Grenze zwischen den USA und Mexiko ist rund 3200 Kilometer lang. Jetzt schon gibt es Sicherungsanlagen wie etwa Metallzäune. Im Wahlkampf hatte Trump angekündigt, mit der Mauer die illegale Einwanderung und den Drogenschmuggel stoppen zu wollen. Allerdings drohen an einzelnen Abschnitten langwierige Rechtsstreitigkeiten. Denn weite Gebiete entlang der Grenze befinden sich in Privatbesitz. Ein 120 Kilometer langer Teilabschnitt zum Beispiel geht durch das Gebiet des Indianerstamms Tohono O'odham. Der lehnt die Mauer entschieden ab.

uh/cgn (dpa, afp)