Tödliche Massenpanik vor Stadion in Honduras
29. Mai 2017Die Eintrittskarten für das Spitzenspiel der nationalen Fußballmeisterschaft von Honduras waren heiß begehrt. 35.000 Sitzplätze bietet das Nationalstadion in der Hauptstadt Tegucigalpa. Sie waren alle besetzt. Dennoch warteten nach Angaben der Polizei vor dem Einlass noch Hunderte Fans, die Tickets schwenkten und das Finalrückspiel zwischen Motagua und Honduras Progreso sehen wollten. Als sie wütend wurden, weil ihnen der Zugang verwehrt wurde, drängten sie mit Gewalt ins Stadion. Als die anwesenden 600 Polizisten versuchten, sie mit Tränengas und Wasserkanonen davon abzuhalten, kam es zu einer Massenpanik. Die Zeitung "La Prensa" berichtete von einem "Chaos" an den Zugängen und von Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Fans, nachdem zu viele Tickets verkauft worden seien.
Bei der Massenpanik seien zwei Menschen sofort getötet worden, zwei weitere seien später im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen erlegen, sagte ein Krankenhaussprecher. Die Opfer erstickten oder starben nach schweren Knochenbrüchen, nachdem die Massen über sie hinweg getrampelt waren. Ein Fötus starb, als eine schwangere Frau schwere Verletzungen erlitt. Mindestens 25 weitere erlitten Verletzungen, wie die Behörden des mittelamerikanischen Landes mitteilten.
Das Spiel fand ungeachtet der tödlichen Massenpanik statt. Motagua-Manager Eduardo Atala schrieb auf Twitter, die Sicherheitskräfte hätten empfohlen, dass Spiel nicht abzusetzen, weil das Stadion voll besetzt war. Der Gastgeber Motagua besiegte Honduras Progreso mit 3:0.
kle/sti (afp, dpa, rtre, ape)