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Jemen-Gesandter tritt zurück

16. April 2015

Inmitten der anhaltenden Kämpfe im Jemen hat der zuständige UN-Sondergesandte Benomar seinen Rücktritt eingereicht. Der Grund sind Vorwürfe arabischer Staaten, Benomar habe sich hinters Licht führen lassen.

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Der UN-Sondergesandter für den Jemen Dschamal Benomar (Foto: dpa)
Bild: UN Photo/Evan Schneider

Der UN-Sondergesandte für den Jemen, Jamal Benomar (Artikelbild), will zurücktreten. Der 58-jährige marokkanische Diplomat habe um seine Versetzung gebeten, teilte ein Sprecher in New York mit. Anlass ist offenbar, dass Benomar den Rückhalt der arabischen Golfstaaten verloren hat. Sie werfen ihm vor, mit seinen diplomatischen Bemühungen ein Erstarken der Huthi-Milizen ermöglicht zu haben. Benomar hatte UN-Generalsekretär Ban Ki Moon seit 2012 als Jemen-Gesandter gedient.

Ban würdigte in einer Erklärung Benomars jahrelange "unermüdliche Bemühungen" um Frieden im Jemen. Wer sein Nachfolger werden könnte, ist offiziell noch nicht entschieden. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet allerdings unter Berufung auf eine Quelle in den Vereinten Nationen, dass der Marokkaner durch den Mauretanier Ismail Ould Cheikh ersetzt werden soll.

Mitglieder der Huthi-Miliz demonstrieren in Sanaa gegen die Luftangriffe (Foto: ABACAPRESS)
Mitglieder der Huthi-Miliz demonstrieren in Sanaa gegen die LuftangriffeBild: picture-alliance/dpa

Schiitische Huthi-Rebellen und mit ihnen verbündete Soldaten liefern sich im Jemen seit Wochen heftige Kämpfe mit den Truppen und Milizen von Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi. Die Vermittlungsversuche des UN-Sondergesandten Benomar zu Beginn der Krise waren ohne Erfolg geblieben.

Die Golfstaaten werfen dem UN-Diplomaten vor, er habe sich von den Huthis hinters Licht führen lassen: Während sie mit ihm über eine friedliche Lösung verhandelten, hätten sie gleichzeitig ihre Offensive zur Einnahme weiterer Gebiete im Jemen vorangetrieben.

Seit dem 23. März fliegt eine von Saudi-Arabien angeführte Allianz Luftangriffe gegen die Huthi-Rebellen. Saudi-Arabiens US-Botschafter Adel al-Dschubeir sagte am Mittwoch in Washington, die Offensive habe die Erwartungen übertroffen und einen großen Teil der militärischen Infrastruktur der Huthi zerstört. Die Allianz könne allerdings nicht auf halbem Wege aufhören.

djo/nin (afp, rtr)