Unternehmen forschen rekordverdächtig
10. Dezember 2013Die Forschungsinvestitionen deutscher Unternehmen haben 2012 ein neues Rekordhoch erreicht. Nach Angaben des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft lagen die Ausgaben im vergangenen Jahr bei knapp 54 Milliarden Euro - das waren 5,3 Prozent mehr als 2011. Auch personell stockten die Firmen auf: Die Zahl der Vollzeitjobs für Forschung und Entwicklung (FuE) stieg um rund drei Prozent auf insgesamt über 367.000 Stellen.
Zusätzlich zu den eigenen Aktivitäten vergaben die Firmen externe Forschungsaufträge im Wert von fast 13 Milliarden Euro, etwa an Hochschulen oder Forschungseinrichtungen - ein Plus von knapp vier Prozent. Der Großteil der Investitionen stammte aus der Großindustrie, der Mittelstand hatte wenig Anteil an den gesamten Forschungsaufwendungen. Gut drei Viertel kamen von Firmen mit mehr als 1000 Mitarbeitern.
Quote erreicht
Die Quote der FuE-Aufwendungen der Wirtschaft als Anteil am Bruttoinlandsprodukt stieg im Vorjahresvergleich leicht von 1,97 auf 2,02 Prozent. Zusammen mit den von 0,94 auf 0,96 Prozent ebenfalls erhöhten staatlichen Aufwendungen beträgt die FuE-Quote nun insgesamt 2,98 Prozent. Damit ist das im Koalitionsvertrag der möglichen neuen Bundesregierung vereinbarte Ziel, drei Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung für Forschung und Entwicklung einzusetzen, knapp erreicht.
Aus Sicht des Instituts der Deutschen Wirtschaft Köln (IW) ist das sogenannte 3-Prozent-Ziel der Bundesregierung langfristig jedoch kein Maßstab. Deutschland dürfe sich nicht an Europa orientieren. Mit Südkorea (4,02 Prozent) oder Japan (3,38 Prozent) sei die internationale Konkurrenz im Technikbereich noch ein ganzes Stück entfernt. Auch China werde in einigen Jahren an die Weltspitze vorstoßen.
ul/qu (dpa, rtr)