Sloane Stephens gewinnt US Open
10. September 2017Am Ende saßen die beiden Finalistinnen nebeneinander und scherzten miteinander. Die US Open hatten ein überraschendes Finale und haben eine Siegerin, die keiner der Experten so wirklich auf dem Zettel hatte. Die ungesetzte Sloane Stephens gewann in einem einseitigen Endspiel 6:3, 6:0 gegen ihre Landsfrau aus den USA, Madison Keys (22). "Maddie ist meine beste Freundin auf der Tour, für uns war das etwas Besonderes", sagte die Siegerin. "Ich hätte mir gewünscht, dass es ein Unentschieden gegeben hätte."
Für die 24-Jährige ist der Sieg in New York der größte Erfolg ihrer Karriere. Stephens ist damit Nachfolgerin von Angelique Kerber, die vor einem Jahr ihren großen Tag in New York hatte. Nach nur 61 Minuten war das von Nervosität geprägte Endspiel beendet. Stephens bekam ein Preisgeld von 3,7 Millionen Dollar, wunderte sich über so viel Geld - und verbessert sich in der neuen Weltrangliste am Montag von Platz 83 auf 17.
Unstet und sprunghaft
Stephens galt in den vergangenen Jahren stets als großes Talent, zugleich aber als etwas unstet und sprunghaft. Die zuvor letzte US-Amerikanerin, die einen Grand-Slam-Titel gewann und nicht Serena oder Venus Williams hieß, war Jennifer Capriati bei den Australian Open 2002. Die Williams-Schwestern, allen voran Serena, prägen seit zwei Jahrzehnten das US-Tennis.
Keys, für die es wie für Stephens das erste Grand-Slam-Finale war, bekam 1,8 Millionen US-Dollar Preisgeld und durfte sich trotz des verpatzten Endspiels über grandiose zwei Wochen in Flushing Meadows freuen. "Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, wie stolz ich auf Madison Keys und Sloane Stephens bin und wie sehr ich mich für sie freue", hatte die wegen der Geburt ihrer ersten Tochter pausierende Serena Williams getwittert.
Die Zuschauer im Arthur-Ashe-Stadion sahen einen nervösen Beginn, vor allem von der mit einem bandagierten rechten Oberschenkel spielenden Keys. Die Nummer 15 der Setzliste trat zwar druckvoller als ihre Tennis-Freundin auf, machte aber auch deutlich mehr Fehler und bekam das Match nicht in den Griff.
Die 24-Jährige Stephens, die im Halbfinale Venus Williams besiegt hatte, hatte seit August 2016 elf Monate lang mit einer Fußverletzung pausiert und war bei ihrem zuvor einzigen Grand-Slam-Auftritt in diesem Jahr in Wimbledon in der ersten Runde gescheitert. Nun nutzte sie ihre Chance. Nach dem Matchball rannte sie auf die Tribüne, umarmte ihren Trainer und schließlich die stolze Mama.
ml/stu (dpa, rtr, Eurosport)