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Kämpfe in Bakuba

19. Juni 2007

Das US-Militär geht im Irak mit einem Großaufgebot gegen mutmaßliche Kämpfer des Terrornetzwerks El-Kaida vor. Ziel des Feldzuges ist die Rebellenhochburg Bakuba im Nordirak.

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Razzia in Bakuba, Quelle: AP
Razzia nach der Offensive: Bakuba gilt als Rebellennest im IrakBild: AP

10.000 amerikanische und irakische Soldaten haben am Dienstag (19.6.07) eine Offensive gegen El-Kaida-Zellen im Norden von Bagdad gestartet. Dabei rückten sie mit Bodentruppen, Panzern und Kampfhubschraubern in Bakuba, der Hauptstadt der Provinz Dijala, ein. 22 mutmaßliche Aufständische wurden in den ersten Stunden der Militäroperation "Arrowhead Ripper" ("Pfeilspitze") in der Umgebung der 60 Kilometer nördlich von Bagdad gelegenen Stadt getötet, teilte das US-Militärkommando in Bagdad mit.

Einfluss von El-Kaida brechen

Der Einsatz begann laut Armee am frühen Morgen. Ziel sei es, die in Bakuba und Umgebung agierenden "Terroristen der El-Kaida zu eliminieren", um den Handlungsspielraum der irakischen Regierung bei der Verbesserung der Versorgung und der Infrastruktur in der Region zu vergrößern, erklärte das US-Militär.

Man wolle "den Einfluss von El-Kaida in der Provinz brechen und die Bedrohung der Bevölkerung durch El-Kaida im Irak beenden", sagte General Mick Bednarek, der Vize-Kommandeur der an der Operation beteiligten 25. US-Infanteriedivision.

Provinz Dijala Hochburg der Aufständischen

Die Provinz Dijala war zu einer Hochburg von Aufständischen und El-Kaida-Kämpfern im Irak geworden, seit die Amerikaner ihre Truppen vor mehreren Monaten in der Hauptstadt Bagdad zusammengezogen hatten. Die Verstärkung der US-Militärpräsenz in Bagdad sollte die Sicherheitslage dort erheblich verbessern, brachte aber bislang eher mäßige Ergebnisse.

Selbstmordattentat in Bagdad, Quelle: AP
Selbstmordattentate gehören zum Alltag in BagdadBild: AP

Auch die irakischen Verbände mussten bei der neuen Offensive Verluste hinnehmen. Bei einem Angriff auf einen Militärkonvoi in Chalis, 62 Kilometer östlich von Bagdad, starben 6 Soldaten, 16 weitere wurden verletzt, wie irakische Militärquellen bestätigten.

Verheerender Anschlag in Bagdad

Bei einem Bombenanschlag in der Nähe einer schiitischen Moschee in Bagdad sind am Dienstag Dutzende Menschen getötet worden. Es gab zahlreiche Verletzte. Der Sprengsatz war in einem Auto versteckt. Dichter Rauch stieg über dem Stadtteil Sinak auf. Kurz danach waren Schüsse zu hören. Retter bargen weitere Opfer aus den Trümmern der Moschee Chillani.

Unteressen hat der neue US-Botschafter in Bagdad, Ryan Crocker, einem Zeitungsbericht zufolge harsche Kritik an der Kompetenz seiner Mitarbeiter in Bagdad geübt. Die "Washington Post" berichtete am Dienstag, Crocker habe sich an das US-Außenministerium gewandt und die "besten Leute" für die Arbeit in der Botschaft im Irak eingefordert. "Einfach gesagt, wir können nicht den wichtigsten Job der Nation erledigen, wenn wir dort nicht die besten Leute beschäftigen", habe Crocker vergangenen Monat seiner Chefin, US-Außenministerin Condoleezza Rice, schriftlich erklärt.

Dem Bericht zufolge sind Ausstattung und Ausrichtung der US-Botschaft bereits zum Streitthema zwischen Crocker und einigen Kongressmitgliedern geworden. Die Politiker fürchten, dass die Kosten stiegen, sollte die Botschaft personell aufgestockt werden. (tos)