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US-Wirtschaft schwächelt

31. Januar 2013

Der US-Wirtschaft ist Ende vergangenen Jahres die Luft ausgegangen. Im vierten Quartal war die Wirtschaftsleistung erstmals seit dreieinhalb Jahren rückläufig. Die Fed betreibt weiter ihre expansive Geldpolitik.

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Kunde zahlt an der Kasse eines US-Verbrauchermarktes (Foto:Getty Images)
Bild: Getty Images

Die weltgrößte Volkswirtschaft hat zum Ende 2012 einen herben Dämpfer hinnehmen müssen. Wie das Handelsministerium in Washington mitteilte, schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt der USA im vierten Quartal nach vorläufigen Zahlen um 0,1 Prozent. Seit der Rezession zwischen 2007 und 2009 ist es zum Jahresschluss für die US-Wirtschaft nicht mehr so schlecht gelaufen. Für das Gesamtjahr 2012 errechneten die Statistiker der Regierung ein reales Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent, nach 1,8 Prozent im Jahr zuvor.

Die Wachstumsschwäche zum Jahresende ist vor allen rückläufigen Staatsausgaben geschuldet. Besonders tief im roten Bereich lagen die Rüstungsausgaben, die mit gut 22 Prozent so stark wie selten zuvor nachgaben. Zudem war der Lageraufbau rückläufig, die Unternehmen produzierten also weniger "auf Halde". Zudem wurde die Konjunktur durch schwache Exporte belastet. Gestützt wurde die US-Wirtschaft hingegen durch höhere Ausgaben der Verbraucher. Auch die Investitionen der Unternehmen und die Bauausgaben verhinderten ein stärkeres Minus.

Externe Faktoren für Wachstumspause

Die US-Notenbank Federal Reserve erklärte zum Abschluss einer zweitägigen Sitzung ihres Offenmarktausschusses, es bestünden weiter Risiken für die Konjunktur. "Das Wachstum der wirtschaftlichen Entwicklung hat eine Pause eingelegt - vor allem wegen des Wetters und anderer vorübergehender Faktoren." Ende Oktober war der Hurrikan Sandy über die Ostküste der USA hinweggefegt und hatte vor allem in New York Verwüstungen angerichtet und zu teils wochenlangen Stromausfällen geführt - mit entsprechenden Folgen für Firmen und Haushalte. Die Fed wies gleichzeitig daraufhin, dass es trotz der Konjunkturverlangsamung auf dem Arbeitsmarkt einen moderaten Zuwachs bei Neueinstellungen gebe. Auch die Konsumausgaben und Unternehmensinvestitionen hätten angezogen.

US-Notenbankchef Ben Bernanke (Foto: AP/dapd)
US-Notenbankchef Ben BernankeBild: AP

Vor Hintergrund  dieser Konjunkturlage bekräftigte die FED ihr Festhalten am Kurs der expansiven Geldpolitik. Der seit Februar 2008 faktisch null Prozent liegenden Leitzins wurde vom Offenmarktausschuss erwartungsgemäß nicht verändert. Das Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen und Immobilienpapieren, das die Notenbank erst im Dezember auf eine monatliche Summe von 85 Milliarden Dollar erhöht hatte, soll fortgesetzt werden, bis die Arbeitslosenquote auf 6,5 Prozent gefallen ist. Aktuell liegt sie mit 7,8 Prozent noch weit über dem jahrelangen durchschnittlichen Niveau aus der Zeit vor der seit mehr als fünf Jahren dauernden Krise. Dieser Kurs von  Notenbank-Chef Ben Bernanke ist nicht unumstritten, da er das Risiko eines Inflationsschubes beinhaltet, der sich entladen könnte, wenn die Wirtschaft wieder Tritt fast und die Notenbank nicht rechtzeitig gegensteuert.

wl/re (rtr, dpa, ap)