USA und EU ohne Durchbruch bei Autozöllen
15. November 2018Für den Fall, dass die USA tatsächlich Zölle auf Autos aus der EU erheben, liege bereits eine Liste mit Vergeltungszöllen bereit, bekräftigte Cecilia Malmström. Als Beispiele nannte die EU-Handelskommissarin den Fahrzeugsektor, die Landwirtschaft oder Industriegüter. Die Liste müsse jedoch noch mit den Mitgliedsstaaten abgestimmt werden. "Wir werden das tun, aber wir hoffen, dass wir nicht in diese Situation kommen." Malmström hatte gesagt, dass sie bis Februar eine Lösung in dem Streit anpeilt.
Zuvor hatte sie sich in Washington mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer getroffen. Allerdings hätten sie nicht speziell über die angedrohten Zölle gesprochen. Vielmehr seien die beiden Fragen der regulatorischen Zusammenarbeit sowie der Import von Sojabohnen und Flüssiggas aus den USA erörtert worden.
Zwei US-Regierungsmitarbeiter hatten der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, das Handelsministerium habe dem Präsidialamt empfohlen, Sonderzölle von bis zu 25 Prozent auf in die USA eingeführte Autos und Autoteile aus Gründen der nationalen Sicherheit zu erheben.
US-Präsident Donald Trump hat mit dem Einfuhrzoll für europäische Autos gedroht, sollte die EU ihre Handelsbarrieren nicht abbauen. Das könnte unter anderem deutsche Autobauer wie Volkswagen, Daimler und BMW treffen.
Studien zufolge würden allerdings Tausende Jobs in der US-Autobranche in Gefahr geraten, sollte es zu den Autozöllen kommen. Dementsprechend teilten auch die US-Autobauer den Wunsch der Europäer, dass die USA auf die Sonderzölle auf EU-Autos verzichten, sagte Malmström.
mak/ww (rtr, ap, afp, dpa)