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USA überprüfen Blutkonserven auf Zika-Virus

26. August 2016

Die Angst vor einer weiteren Ausbreitung des Zika-Virus in den Vereinigten Staaten wächst. Als Vorsorgemaßnahme ist jetzt von Behördenseite eine Überprüfung sämtlicher Blutvorräte angeordnet worden.

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US-Lebensmittelüberwachungs- und ArzneimittelzulassungsbehördeFDA (Foto: picture-alliance/AP)
Bild: picture-alliance/AP Photo/A. Harnik

Die US-Behörde für Lebens- und Arzneimittelüberwachung und Zulassung, die Food and Drug Administration (FDA), hat verfügt, dass alle in den USA eingelagerten Blutspenden einem Zika-Screening unterzogen werden. Bisher galt die Maßnahme nur für Blutkonserven aus dem US-Außengebiet Puerto Rico und Teilen des Bundesstaates Florida.

Zugelassen sind in den USA zwei Testverfahren auf das Zika-Virus. Eines wurde von der Firma Roche entwickelt, das andere von Holognic Inc.

Bereits seit Februar sind die Blutspende-Zentren in den USA von der FDA, die dem Gesundheitsministerium unterstellt ist, angewiesen, potenzielle Spender abzuweisen, die sich zuvor in von Zika betroffenen Weltregionen aufgehalten haben. Blutspenden werden in den USA routinemäßig bereits auf mehrere Virus-Erreger getestet. Dazu zählen das HI-Virus, Hepatitis, das West-Nil-Fiber und inzwischen auch Zika.

Das Zika-Virus breitet sich derzeit auf dem amerikanischen Kontinent aus. Vor allem in Mittel- und Südamerika und der Karibik ist das Virus verbreitet. Allein in Brasilien sollen bis zu 1,5 Millionen Menschen infiziert sein.

Zika - Gefahr für ungeborene Kinder

Laut einem WHO-Bericht von Anfang August sind inzwischen 68 Länder betroffen. Die von Gelbfiebermücken und in seltenen Fällen durch Geschlechtsverkehr übertragene Krankheit ist in der Regel ungefährlich. Inzwischen gilt es aber als erwiesen, dass Zika bei einer Infektion von Schwangeren zu schweren Schädelfehlbildungen der Kinder führen und weitere neurologische Schäden auslösen kann.

Bislang sind in Zusammenhang mit dem Virus mehr als 1600 Fälle bekannt, bei denen Mikroenzephalopathie oder andere neurologische Missbildungen bei Neugeborenen aufgetreten sind, die meisten in Brasilien.

In den vergangenen sieben Monaten infizierten sich in Puerto Rico nach Angaben der örtlichen Behörden mehr als 10.000 Menschen mit dem Zika-Virus, darunter über 1000 schwangere Frauen. Puerto Rico in der Karibik gehört zum Territorium der USA. Es ist aber kein US-Bundesstaat, sondern hat als selbstverwaltetes Außengebiet einen Sonderstatus.

Im Juli meldete der US-Bundesstaat Florida die ersten Fälle in den USA, bei denen sich die Erkrankten nicht bei Auslandsreisen, sondern daheim mit dem Zika-Virus infiziert hatten. Jetzt berichteten die Gesundheitsbehörden in Miami von einem ersten Fall, bei dem ein Mann, der sich im Ausland mit Zika infiziert hatte, vollständig ohne Krankheitssymptome geblieben ist. Der Betroffene habe seine Partnerin bei ungeschütztem Sex angesteckt.

Ein Impfmittel gegen das Virus gibt es derzeit noch nicht.

qu/fab (APE, afpe, rtre)